EU-Schluss: Europas Börsen bleiben auf Erholungskurs

EU-Schluss: Europas Börsen bleiben auf Erholungskurs

Paris – Europas Börsen haben am Montag erneut von dem wieder aufgehellten Marktumfeld profitiert. Der EuroStoxx50 als Leitindex der Eurozone knüpfte mit einem Plus von 1,20 Prozent auf 3369,19 Punkte seine jüngste Erholung an. Anklang fand unter den Anlegern zu Wochenbeginn unter anderem eine Kreisemeldung über ein deutsches Konjunkturprogramm im Falle einer Rezession.

Auch die Börsen in Paris und London stabilisierten sich weiter: Der französische Cac 40 stieg um 1,34 Prozent auf 5371,56 Zähler. Für den britischen FTSE 100 ging es um 1,02 Prozent auf 7189,65 Punkte hoch.

Bereits vor dem Wochenende hatten vage Entspannungssignale im US-chinesischen Zollstreit die Investoren nach einer recht turbulenten Woche wieder versöhnlicher gestimmt. Eine kurzfristige Einigung scheint gleichwohl nicht in Sicht. US-Präsident Donald Trump hatte am Wochenende zwar gesagt, man käme mit China gut voran und rede. Er hatte aber gleichzeitig betont, dass er es mit einem Vertrag nicht eilig habe.

Laut Analyst Neil Wilson vom Handelshaus Markets.com sorgen derzeit auch die Spekulationen auf eine lockere Geldpolitik der Notenbanken wieder für steigende Kurse an den Börsen. Die weit aufgedrehten Geldhähne der Währungshüter waren bereits in den vergangenen Jahren das Schmieröl der Aktienmärkte. Bevor am Donnerstag die Augen auf das jährliche Notenbanker-Treffen in Jackson Hole im US-Staat Wyoming gerichtet sind, begann China die Woche bereits mit einer Reform seiner Zinspolitik, die laut Experten faktisch einer Lockerung gleichkommt.

Dass viele Akteure am Aktienmarkt nun wieder optimistisch sind, kam zum Wochenstart insbesondere den Rohstoff- und Ölkonzernen zugute. Die Branche legte auch angesichts steigender Ölpreise europaweit deutlich zu. Im EuroStoxx zählten entsprechend die Anteilscheine des Ölkonzerns Total mit einem Aufschlag von gut 2 Prozent zu den Favoriten.

In Paris rutschten Valeo-Papiere nach einer Abstufung durch die US-Investmentbank Goldman Sachs an das Ende des Cac 40. Analystin Gungun Verma hatte im Rahmen einer Branchenstudie den Daumen über dem französischen Zulieferer gesenkt und zum Verkauf der Anteilscheine geraten. Die Expertin senkte ihre Schätzungen, weil sie mit einer stotternden weltweiten Autoproduktion und Druck auf die Margen der Zulieferer rechnet. Die Valeo-Papiere verloren mehr als 1 Prozent.

Den Reifenhersteller Michelin sieht Goldman-Sachs-Analystin Verma jedoch nach dem jüngsten Kursrutsch attraktiv bewertet – die Papiere schlossen damit 0,7 Prozent im Plus. (awp/mc/pg)

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