Europa-Verlauf: Hoffnung auf Covid-19-Wirkstoff treibt Börsen an

Boerse

Paris – Mit der Hoffnung von Anlegern auf einen Wirkstoff gegen die Lungenkrankheit Covid-19 haben Europas Börsen am Mittwoch die Erholung fortgesetzt. Der Eurozone-Leitindex EuroStoxx50 rückte um 2,18 Prozent auf 2996,08 Zähler vor. Das ist der höchste Stand seit sieben Wochen. Der Index überwand zwischenzeitlich knapp die 3000er Marke, über der er letztmals am 10. März gelegen hatte.

Die Biotech-Firma Gilead aus den USA hat mit dem Wirkstoff Remdesivir zur potenziellen Behandlung von Covid-19 einen Zwischenerfolg gelandet. In einer vom National Institute of Allergy and Infectious Diseases (NIAID) durchgeführten Studie habe das Mittel den primären Endpunkt erreicht, teilte das Unternehmen am Mittwoch mit. Detaillierte Informationen dazu soll es demnächst vom Forschungszentrum selbst geben.

Daraufhin zogen die Kurse am Nachmittag kräftig an. In Paris kletterte der Leitindex Cac 40 um 2,2 Prozent auf 4671,11 Punkte nach oben. Noch besser schlug sich der britische FTSE 100 Index mit einem Gewinn von 2,6 Prozent auf 6115,25 Punkte. Damit eroberte er erstmals seit Mitte März die 6000er Marke zurück.

Während Italiens Staatsanleihen nach einer Abstufung der Kreditwürdigkeit durch die Ratingagentur Fitch unter Druck kamen, legte der italienische Leitindex FTSE MIB um 2,2 Prozent zu.

In Europa waren in der allgemeinen Erholung vor allem die zuletzt schwer gebeutelten Sektoren Reise und Freizeit , Automobilbau und Banken gefragt. Die drei Sektorindizes stiegen jeweils um gut fünf Prozent.

Die Pharmawerte zeigten sich hingegen mit minus 1,6 Prozent schwach. Mit einem kleinen Kursplus hielten sich Aktien des britischen Pharmakonzerns Astrazeneca vergleichsweise gut. Trotz der Unsicherheit wegen der Corona-Pandemie bestätigte der Konzern nach einem überraschend starken Jahresstart die Ziele für 2020.

Die in den vergangenen Wochen schwer gebeutelten Airbus -Aktien erholten sich an der Spitze des EuroStoxx 50 um gut 10 Prozent. Die Corona-Krise und Sonderabschreibungen hatten den Luftfahrt- und Rüstungskonzern im ersten Quartal zwar in die roten Zahlen gerissen. Der Einbruch im operativen Geschäft fiel aber nicht so heftig aus wie von Analysten befürchtet.

Aktien der Barclays -Bank schnellten nach der Bilanzvorlage um fast 13 Prozent nach oben. Analyst Raul Sinha von JPMorgan nannte das starke Abschneiden im Investmentbanking den Glanzpunkt des Zahlenwerks. (awp/mc/pg)

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