EU-Schluss: Freundlich ins Wochenende

EU-Schluss: Freundlich ins Wochenende

Paris – Das Auf und Ab an Europas Börsen ist auch am Freitag weitergegangen. Nach herben Verlusten am Donnerstag fassten Anleger wieder etwas mehr Zuversicht. Auslöser waren etwas versöhnlichere Worte des US-Präsidenten Donald Trump im Handelsstreit mit China. Der EuroStoxx 50 als Leitindex der Eurozone erholte sich daraufhin um 0,71 Prozent auf 3350,70 Punkte. Im Verlauf der Woche büsste er allerdings gut zwei Prozent ein, belastet vom US-chinesischen Handelskonflikt.

Trump stellte nun in Aussicht, den Streit um den Telekomausrüster Huawei in den Handelsgesprächen mit China zu lösen: «Ich kann mir vorstellen, dass Huawei in irgendeine Form eines Handelsabkommens einbezogen wird». Details nannte der US-Präsident jedoch nicht. Zuletzt hatten Sanktionen der USA gegen Huawei und weitere chinesische Firmen an den weltweiten Börsen Verunsicherung ausgelöst.

In London gewann der FTSE 100 0,65 Prozent auf 7277,73 Zähler. Der Rücktritt von Theresa May als Regierungschefin und als Chefin der Konservativen Partei liess die Börsianer also kalt. «Die Spatzen hatten es schon von den Dächern gezwitschert, dass die Premierministerin in dieser Woche zurücktritt», sagte Analyst David Madden vom Broker CMC Markets. Analysten halten einen ungeregelten Austritt Grossbritanniens aus der EU nun wieder für deutlich wahrscheinlicher. In Paris kletterte der Cac 40 um 0,67 Prozent auf 5316,51 Zähler.

Aktien von Versorgern (+1,3%) und Immobiliengesellschaften (+1,1%) standen in der Sektortabelle oben. Am Ende lag der Reise- und Freizeitsektor mit einem Minus von 0,3 Prozent.

Auf Unternehmensseite sorgten in Paris die Supermarktkette Casino und ihre Muttergesellschaft Rallye erneut für Schlagzeilen. Die am Vortag noch vom Handel ausgesetzten Rallye-Aktien brachen um mehr als 60 Prozent ein. Die mit knapp drei Milliarden Euro verschuldete Investment-Holding liess sich zum Zwecke einer Umschuldung unter gerichtlichen Schutz stellen.

Casino-Aktien, die von diesem Vorgang nicht unmittelbar betroffen sind, erholten sich daraufhin um 7,5 Prozent von ihrem Rückschlag vom Vortag, als sie um 6,4 Prozent abgesackt waren.

In London liess ein Übernahmeangebot die Titel der Mediengruppe Tarsus um fast 40 Prozent nach oben schnellen. Tarsus ist Dienstleister für Unternehmenskommunikation. Der Finanzinvestor Charterhouse will das Unternehmen schlucken. Geboten werden 425 Pence je Tarsus-Aktie, mit 431 Pence schlossen die Aktien leicht darüber. (awp/mc/pg)

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