EU-Schluss: Hoffnung auf weiteres Billiggeld treibt die Börsen an

EU-Schluss: Hoffnung auf weiteres Billiggeld treibt die Börsen an

London – Spekulationen über weitere Konjunkturhilfen der Europäischen Zentralbank (EZB) haben die Börsen Europas am Dienstag angetrieben. Hinzu kamen positiv aufgenommene Konjunkturdaten und Unternehmenszahlen. Der Eurostoxx 50 schloss 2,19 Prozent höher bei 2991,46 Punkten. Für den Cac 40 in Paris ging es um 2,25 Prozent auf 4081,24 Zähler nach oben und der Londoner FTSE 100 stieg um 1,68 Prozent auf 6372,33 Punkte.

Börsianer verwiesen auf Medienberichte, wonach die EZB zur Ankurbelung der Konjunktur den Aufkauf von Unternehmensanleihen erwäge. Die EZB hatte an diesem Montag den Beginn der Käufe von Pfandbriefen bestätigt. Käufe von Kreditverbriefungen (ABS) sollen demnächst folgen. Die offenen Geldschleusen der Notenbanken gelten als wesentliche Kurstreiber der vergangenen Jahre. Zuletzt waren jedoch Zweifel an der Wirksamkeit der Geldpolitik aufgekommen.

Zudem hatte China mit Blick auf das Wirtschaftswachstum im dritten Quartal trotz eines Rückgangs nicht so schlecht abgeschnitten wie befürchtet. In den USA waren zudem die Verkäufe bestehender Häuser im September überraschend stark gestiegen.

Im Branchentableau gab es nur Gewinner. Der Index der Öl- und Gaswerte stand an erster Stelle. Er erholte sich um 3,41 Prozent, nachdem es in den vergangenen Wochen deutlich nach unten gegangen war. Auch die Aktien des französischen Ölkonzerns Total wurden von der positiven Branchenstimmung mit nach oben gezogen. Total stand allerdings mit einer tragischen Nachricht im Blick: Unternehmenschef Christophe de Margerie war in der Nacht bei einem Flugzeugunfall auf einem Moskauer Flughafen ums Leben gekommen.

Zu den grössten Gewinnern im EuroStoxx 50 zählten französische und italienische Bankenwerte. Societe Generale stiegen um 3,69 Prozent, Unicredit um 3,82 Prozent und Intesa SanPaolo um 4,60 Prozent.

Auf Unternehmensseite nimmt zudem die Berichtssaison weiter Fahrt auf. Der niederländische Chemiekonzern Akzo Nobel macht weiter Fortschritte bei der Profitabilität. Der Gewinn stieg deutlich. Am Markt wurde das mit einem Kursplus von fast fünf Prozent honoriert.

Wenig Anklang fand hingegen der Geschäftsbericht des Konsumgüterkonzerns Reckitt Benckiser. Die Aktie schloss rund zwei Prozent tiefer. Weil die Geschäfte in Lateinamerika und Asien nicht so gut wie geplant laufen, gibt sich das Unternehmen für 2014 vorsichtiger.

Die Anteilsscheine des britischen Chip-Designers ARM sackten um mehr als fünf Prozent ab. Zwar verdiente das Unternehmen wieder mehr Geld mit Patentgebühren. Ein Analyst sprach aber von einem schwachen Geschäftsausblick. (awp/mc/upd/ps)

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