EU-Verlauf: Erholung setzt sich fort

EU-Verlauf: Erholung setzt sich fort

Paris – Vor der Sitzung der Europäischen Zentralbank haben die europäischen Börsen am Donnerstag ihre Erholung fortgesetzt. Der EuroStoxx 50 verbesserte sich bis zum Mittag um weitere 1,36 Prozent auf 2.180,38 Punkte. In Paris gewann der CAC 40 1,07 Prozent auf 3.105,91 Punkte, und der Londoner FTSE 100 stieg um 0,84 Prozent auf 5.363,20 Punkte. Die aufgehellte Stimmung am Aktienmarkt lebt Börsianern zufolge weiter von der Hoffnung auf neue Impulse aus den USA.

Anleger setzten darauf, dass US-Präsident Barack Obama in einer Rede vor dem US-Kongress ein hunderte Milliarden Dollar schweres Jobprogramm ins Leben rufen wird, und auch von einer Rede von Fed-Chef Ben Bernanke werden neue Impulse erhofft. Derweil dürfte die EZB ihren im Frühjahr begonnenen Zinserhöhungskurs laut Experten bis auf weiteres unterbrechen. Besonderes Augenmerk gilt den neuen Projektionen des EZB-Mitarbeiterstabs zu Inflation und Wachstum.

Die meisten Bankentitel setzten ihren Erholungskurs dynamischer fort. Der Stoxx 600 Banks war am Mittag mit plus 2,29 Prozent europaweit bester Sektor. Favorit waren Papiere der belgischen KBC Groep mit einem Kurssprung um fast 8 Prozent. Am Markt wird über Kaufinteresse der spanischen Santander an der polnischen KBC-Tochter Kredyt Bank spekuliert. Im EuroStoxx gehörte die Spitze indes der Deutschen Bank mit plus 5,98 Prozent, gefolgt von BNP Paribas mit einem Zuwachs um 4,80 Prozent. Societe Generale und Credit Agricole komplettierten das positive Bild, nachdem die franzöische Nationalversammlung als erstes nationales Parlament die Erweiterung des Euro-Rettungsschirms (EFSF) bewilligte.

Auch im «Footsie» mit plus rund 6 Prozent bei der Royal Bank of Scotland (RBS) und in der Schweiz mit plus 3,81 Prozent in Aktien der Credit Suisse wurden die Indizes von festen Bankentiteln angeführt. Am Vortag von der Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts besonders beflügelte griechische Banken gaben dagegen einen Teil ihrer Gewinne ab.

Nicht gefragt war der eher defensive nahrungsmittelsektor als einziger Verlierer in der europäischen Branchenübersicht. Papiere der Groupe Danone sackten als Schlusslicht im EuroStoxx um 2,79 Prozent ab. Der Konzern rechnet im dritten Quartal mit schwächerem Wachstumstempo beim Umsatz als im ersten Halbjahr. Papiere des Bekleidungs-Einzelhänders Marks & Spencer profitierten in London mit plus 3,38 Prozent von neu entfachten Übernahmespekulationen. (awp/mc/ps)

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