EU-Schluss: Bescheidenes Plus nach Vortagserholung

Paris – Europas Börsen haben am Mittwoch an ihre Vortagserholung angeknüpft. Durchwachsene Unternehmensnachrichten und die anhaltenden Konflikte in der Ostukraine sowie im Gazastreifen sorgten allerdings dafür, dass die Kursgewinne bescheiden blieben. Zudem hatte sich die Konsumentenstimmung im Euroraum im Juli überraschend eingetrübt.

Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 schloss 0,12 Prozent fester bei 3’193,13 Punkten. Für den Cac-40-Index in Paris ging es um 0,16 Prozent auf 4’376,32 Punkte hoch. Der Londoner FTSE 100 gewann 0,04 Prozent auf 6’798,15 Punkte.

Von der Bank of England, die ihr Protokoll zur jüngsten Zinssitzung veröffentlichte, hatte es am Vormittag keine Überraschungen gegeben: Der geldpolitische Ausschuss steht trotz der sich abzeichnenden Zinswende weiter geschlossen hinter dem derzeit lockeren Kurs.

Derweil zog der Lissaboner PSI-20-Index um deutliche 1,65 Prozent an. Nach dem Insolvenzantrag der portugiesischen Unternehmensgruppe Espírito Santo International (ESI) stellte nun die Tochter Rioforte einen Antrag auf Gläubigerschutz. Überraschend kam dies indes nicht: Die Investmentgesellschaft hatte zuletzt fällige Verbindlichkeiten bei Portugal Telecom (PT) nicht bedienen können. In der Sektorübersicht wurden die Medienunternehmen favorisiert: Der Subindex im Stoxx Europe 600 stieg um 0,61 Prozent. Dagegen büsste der Index für die Unternehmen aus der Gesundheitsbranche 0,57 Prozent ein.

Einmal mehr standen Quartalsresultate im Fokus. Im Leitindex der Eurozone ragten die Aktien von Airbus auch ohne Zahlen mit plus 1,17 Prozent heraus. Sie profitierten von Aussichten auf einen Auftrag der Hawaiian Airlines für sechs Exemplare der spritsparendende Neuauflage des Langstreckenjets A330neo. Zudem hofft die Rüstungssparte auf einen Auftrag für den Kampfjet Eurofighter. Beim Energiekonzern Iberdrola stand angesichts des wie erwartet rückläufigen Nettogewinns nur ein moderates Plus von 0,40 Prozent zu Buche.

Die Anteilsscheine von Akzo Nobel verteuerten sich in Amsterdam um 3,91 Prozent. Zwar hatte der Umsatz des Farben- und Chemiekonzerns unter dem starken Euro gelitten. Dank seines Sparkurses war der Gewinn aber deutlich angezogen. Dagegen büssten STMicroelectronics trotz wieder schwarzer Zahlen des Halbleiterherstellers 5,75 Prozent ein – hier belastete der überraschend stark geschrumpfte Umsatz. Die Alstom-Papiere verloren 0,18 Prozent. Während die nach der Teil-Übernahme durch General Electric (GE) verbleibende Zugtechniksparte für ein dickes Auftragspolster gesorgt hatte, war es im übrigen Geschäft weniger rosig gelaufen.

In Zürich hatten die ABB-Titel mit plus 1,62 Prozent die Nase vorn. Von Börsianern hiess es, während die Umsatz- und Gewinnzahlen des Elektrokonzerns nicht überzeugt hätten, lägen die Auftragseingang deutlich über den Erwartungen. Dagegen verloren die Aktien von Syngenta am Ende des SMI 1,55 Prozent, nachdem der Agrochemiekonzern über einen Gewinnrückgang berichtet hatte. An der Londoner Börse sackten GlaxoSmithKline nach schwachen Zahlen des Pharmakonzerns um 4,73 Prozent ab. (awp/mc/pg)

Euronext

Exit mobile version