Paris – Die europäischen Aktienmärkte haben zur Wochenmitte ihre am Vortag eingeleitete Erholung beschleunigt fortgesetzt. Die Schockwellen nach dem Brexit seien etwas abgeebbt, hiess es. Offenbar hegten Anleger die Hoffnung, dass Grossbritannien nach dem Votum für einen EU-Austritt weiterhin Zugang zum gemeinsamen europäischen Markt haben werde – auch ohne Personenfreizügigkeit, kommentierte Händler Joe Rundle von ETX Capital.
Der EuroStoxx 50 schloss mit einem Gewinn von 2,66 Prozent bei 2’832,18 Punkten. Der Pariser CAC-40-Index legte um 2,60 Prozent zu auf 4’195,32 Punkte zu. Für den FTSE 100 in London ging es um satte 3,58 Prozent auf 6’360,06 Punkte nach oben. Damit endete der britische Leitindex auf seinem Tageshoch und höher als er vor der Entscheidung über den Austritt der Briten aus der EU geschlossen hatte. Gleichzeitig verzeichnete der «Footsie» damit den höchsten Stand seit zwei Monaten.
Dass sich die Wirtschaftsstimmung in der Eurozone im Juni überraschend eingetrübt hatte, tat der Erholung am Aktienmarkt keinen Abbruch. Gleichzeitig warnten Börsianer aber vor zu viel Optimismus und stark schwankenden Märkten in nächster Zeit.
In der Stoxx-600-Branchenübersicht verzeichnete der Rohstoffsektor mit einem Plus von knapp 5 Prozent die höchsten Gewinne, gefolgt von der Öl- und Gas-Branche mit plus 4,67 Prozent. In der Gunst der Anleger standen ausserdem Telekom- und Versorgerwerte, jeweils mit einem Anstieg um mehr als 4 Prozent.
Unter den Einzelaktien an der EuroStoxx-Spitze fanden sich Telefonica, die sich um mehr als 6 Prozent verteuerten. Im FTSE-Index standen die Bergbau-Titel Fresnillo und Anglo American ganz oben im Tableau. Sie rückten um jeweils mehr als 8 Prozent vor. (awp/mc/pg)