Paris – Nach der Nervositität der vergangenen Tage hat sich der europäische Aktienmarkt am Freitag mit moderaten Gewinnen in Wartestellung begeben. Bevor am Abend der griechische Ministerpräsident Giorgios Papandreou die Vertrauensfrage stellt, konzentrierten sich die Anleger auf die Unternehmenszahlen vor allem von einigen französischen Unternehmen. Am Nachmittag wird dann der US-Arbeitsmarktbericht mit Spannung erwartet. Finanzwerte konnten erneut von den Entwicklungen um die griechische Schuldenkrise profitieren.
Der Leitindex EuroStoxx 50 legte bis zum Mittag 0,50 Prozent auf 2.359,64 Punkte zu. Der Londoner FTSE 100 gewann 0,89 Prozent auf 5.595,05 Punkte, der Cac 40 stieg in Paris um 0,37 Prozent auf 3.207,34 Punkte.
Die besten Titel kamen am Morgen aus der Finanz– und der Basisgüterindustrie. Die Anbieter der wichtigsten Rohstoffe konnten gemessen am Branchenindex Stoxx 600 Europe Basic Resources fast zwei Prozent zulegen, die Finanzwerte wie Banken und Versicherer stiegen im Schnitt um 1,07 und 0,71 Prozent. Papiere der Auto- und Freizeitindustrie fanden weniger Anklang bei den Anlegern. Die Subindizes der Branchen lagen rund ein Prozent im Minus.
An Einzelwerten standen nach Zahlen insbesondere die Titel der französischen Lafarge auf dem Einkaufszettel. Nach schwächeren Zahlen als im Vorjahr honorierten die Investoren insbesondere den Ausblick des Baustoffkonzerns: Die Anteile stiegen bis zum Mittag um nahezu sechs Prozent. Auch der Baukonzern Vinci und der Industriekonzern Alstom konnten nach Zahlen stärker zulegen als der Markt. Auch Bankpapiere fanden wieder das Interesse der Anleger. Die BNP Paribas, die Royal Bank of Scotland (RBS) und Barclays legten kräftig zu.
Der Netzwerkausrüster Alcatel-Lucent jedoch enttäuschte mit gekürzten Prognosen. Die Titel der Franzosen rauschten bis zum Mittag um über zwölf Prozent ins Minus. Schwach im EuroStoxx waren insbesondere auch deutsche Werte: RWE, BMW und Daimler fanden sich mit rund einem bis anderthalb Prozent Minus am Ende des Tableaus. (awp/mc/ps)