Paris – Europas wichtigste Börsen haben sich am Dienstag überwiegend freundlich präsentiert. Der EuroStoxx 50 ging mit einem Plus von 0,26 Prozent bei 3313,80 Punkten aus dem Handel. Der Leitindex der Eurozone bewegt sich damit weiterhin auf dem höchsten Niveau seit September 2008. Der Pariser CAC-40-Index stieg um 0,13 Prozent auf 4595,00 Punkte. Höher stand der Index zuletzt Mitte 2008. In London trat der Leitindex FTSE 100 mit minus 0,02 Prozent auf 6873,55 Punkte hingegen auf der Stelle.
Börsianern zufolge profitiert der Aktienmarkt nach wie vor von der vergangene Woche weiter gelockerten Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB). Die Anlagealternativen zu Aktien würden immer unattraktiver. Es gibt aber auch vorsichtigere Stimmen. Die Unterstützung durch die Notenbanken scheine den Anlegern zwar auszureichen, um an ihren Investments festzuhalten, sagte Marktanalyst Jasper Lawler vom Broker CMC Markets UK. Nachdem die Börsen nun aber schon einige Zeit ohne grössere Korrektur gestiegen seien, hielten sich viele Investoren mit neuen Engagements zurück. Unter dem Strich führe das zu einem teils richtungslosen Handel bei niedrigen Volumina.
Mit Blick auf die Sektoren zählte die Pharma- und Gesundheitsbranche mit einem Plus von 1,38 Prozent zu den Favoriten. Die Aktien der schweizerischen Pharmakonzerne Roche und Novartis gewannen jeweils fast zwei Prozent.
Die grössten Verluste in der Branchenübersicht verzeichnete der Rohstoffsektor mit einem Minus von 0,61 Prozent. Die Aktien von Anglo American fielen um 1,33 Prozent, Lonmin um 3,15 Prozent. Händler verwiesen auf gescheiterte Gespräche über die Beendigung von Streiks in Südafrika.
Im EuroStoxx 50 eroberten die Aktien von AB Inbev nach einem Analystenkommentar mit plus 2,35 Prozent die Spitze. Am Ende des Leitindex der Eurozone büssten die Aktien von Orange 1,41 Prozent ein. Am Montag waren sie noch auf den höchsten Stand seit gut zweieinhalb Jahren gestiegen. Händler hatten das mit vagen Spekulationen über ein mögliches Kaufinteresse durch die Deutsche Telekom begründet.
Papiere der BG Group verbilligten sich im FTSE 100 um 0,68 Prozent. Die Analysten der Investmentbank Exane BNP hatten die Titel des britischen Öl- und Gasunternehmen auf «Neutral» abgestuft. Anteile des britischen Telekomkonzerns BT Group sackten auf dem letzten Indexplatz um 2,36 Prozent ab. Das Unternehmen schaut sich nach langer Durststrecke wieder nach Zukäufen um. (awp/mc/pg)