EU-Schluss: ESTX50 tritt auf der Stelle
London – Die anhaltende Eurostärke hat Europas wichtigste Aktienmärkte zum Wochenauftakt erneut ausgebremst. Der EuroStoxx 50 drehte nach einem schwachen Vormittagshandel zwischenzeitlich dennoch in die Gewinnzone, trat aber letztlich auf der Stelle: Zum Börsenschluss notierte der Leitindex der Eurozone am Montag 0,02 Prozent im Minus bei 3611,81 Punkten. In Paris verabschiedete sich der CAC 40 0,13 Prozent schwächer bei 5509,69 Zählern. Der britische FTSE 100 verlor 0,12 Prozent auf 7769,14 Punkte.
Der Eurokurs kratzte im Tagesverlauf an der Marke von 1,23 US-Dollar, womit er den höchsten Stand seit Ende 2014 erreichte. Zum europäischen Börsenschluss kostete die Gemeinschaftswährung noch 1,2265 Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs davor auf 1,2277 (Freitag: 1,2137) Dollar festgesetzt, der Dollar hatte damit 0,8145 (0,8239) Euro gekostet. Ein starker Euro gilt als Belastung für exportstarke deutsche Unternehmen, da er ihre Produkte für Käufer ausserhalb des Währungsraums tendenziell verteuert.
Bereits vergangene Woche war das Protokoll der jüngsten EZB-Zinssitzung am Markt als Signal für eine näher rückende Straffung der nach wie vor extrem lockeren Geldpolitik interpretiert worden. Dieser Einschätzung gab der estnische Notenbankchef Ardo Hansson am Montag neue Nahrung: Mit ihm trat ein weiteres führendes EZB-Mitglied für einen baldigen Ausstieg aus dem milliardenschweren Wertpapierkaufprogramm der Währungshüter ein. Zudem stützt seit dem vergangenen Freitag die Aussicht auf eine Regierungsbildung in Deutschland die Gemeinschaftswährung. (awp/mc/ps)