EU-Schluss: EuroStoxx50 sackt 1,9% auf 3426 Punkte ab
Paris – Die Börsen Europas sind am Freitag auf Talfahrt gegangen. Anleger reagierten verunsichert auf die immer zahlreicher werdenden Risiken. So stehen inzwischen nicht nur der Handelskonflikt zwischen den USA und China und die verschärften Sanktionen Washingtons gegen Russland im Fokus. Auch die Krise in der Türkei ist infolge des rasanten Kursverfalls der Lira nun ins Blickfeld der Investoren geraten.
«In der Türkei braut sich schon seit einigen Monaten ein explosiver Mix zusammen», kommentierte Volkswirt Thomas Gitzel von der VP Bank in Liechtenstein und verwies auf hohe Kursverluste türkischer Staatsanleihen und vor allem die rasante Abwertung der Lira, die seit Jahresbeginn ein Drittel an Wert eingebüßt hat. Im Falle weiterer Abwertungen könnten die Reserven der türkischen Banken bald aufgebraucht sein, ergänzte Analyst Jochen Stanzl von CMC Markets. Da vor allem Banken aus Südeuropa in der Türkei engagiert seien, «kann das Thema auch für die Europäische Zentralbank als Aufseherin relevant werden», warnte er.
Der EuroStoxx50 sackte um 1,94 Prozent auf 3426,28 Punkte ab. Auf Wochensicht bedeutet das ein Minus von 1,61 Prozent. Der französische Cac 40 in Paris fiel am Freitag um 1,59 Prozent auf 5414,68 Zähler. In London gab der FTSE 100 um 0,97 Prozent auf 7667,01 Punkte nach. (awp/mc/pg)