Paris – Der europäische Aktienmarkt hat sich am Mittwoch weiter erholt. Der EuroStoxx 50 eroberte die Marke von 3000 Punkten zurück, unter die er im Zuge der jüngsten Korrektur am Aktienmarkt gerutscht war. Am Ende verbuchte der Leitindex der Eurozone ein Plus von 0,57 Prozent auf 3008,53 Punkte.
Der Cac 40 in Paris stieg um 0,58 Prozent auf 4105,09 Punkte. Für den FTSE 100 in London ging es um 0,43 Prozent auf 6399,73 Zähler nach oben.
Bereits am Dienstag hatten Medienberichte, wonach die Europäische Zentralbank zur Ankurbelung der Konjunktur den Aufkauf von Unternehmensanleihen erwäge, die Kurse angetrieben. Wenngleich es sich lediglich um Spekulationen handele, habe das die Laune der Investoren nach den jüngsten Verlusten wieder verbessert, sagte ein Marktstratege mit Blick auf die Gewinne zur Wochenmitte.
Analyst Jens Klatt von DailyFX mahnte dennoch zur Vorsicht. Wenn derzeit allein die Spekulation auf Unterstützung der Notenbanken ausreiche, um die Aktienmärkte zu beruhigen, und sich die Kurse von der realwirtschaftlichen Lage abkoppelten, könne es auch schnell zu einem bösen Erwachen kommen.
Auf Unternehmensseite gab weiterhin die Berichtssaison den Ton an. Der britische Pharmakonzern GlaxoSmithKline hatte im dritten Quartal vor allem dank seines Sparkurses mehr verdient als ein Jahr zuvor. Die Aktien verteuerten sich um 2,61 Prozent. Der Index der Gesundheitswerte stand dann auch mit einem Plus von 1,78 Prozent an der Spitze der europäischen Branchenübersicht. Schlusslicht war der Rohstoffwerte-Index mit minus 0,88 Prozent.
Die Papiere von Iberdrola stiegen um 0,81 Prozent. Zwar hatte der spanische Energieversorger unter Einschnitten bei der Ökostromförderung in Spanien gelitten, überraschend kam das für die Anleger aber nicht. In der Schweiz kletterten die Papiere des Elektronikkonzerns ABB um 2,48 Prozent nach oben. Während der Umsatz geschwächelt hatte, überwog an der Börse die Freude über den starken Auftragseingang.
In Paris legten die Titel von Peugeot nach Umsatzzahlen um 1,09 Prozent zu. Vor allem dank der Autokäufer in China hatte der Konzern im dritten Quartal einen weiteren Schub verbucht.
Beim weltweit drittgrössten Brauereikonzern Heineken sorgte ein mauer Sommer für eine Durststrecke. Der Heimatkontinent hatte beim Absatz die Entwicklung der Niederländer ausgebremst. Die Investoren reagierten enttäuscht: die Titel fielen um rund ein Prozent.
In London sorgte British American Tobacco (BAT) für einen Dämpfer. Weil Europas grösster Zigarettenhersteller im abgelaufenen Quartal erneut weniger verkauft hatte, knickte die Aktie um 2,64 Prozent ein. (awp/mc/pg)