EU-Schluss: Moderate Erholung von Vortagesverlusten

EU-Schluss: Moderate Erholung von Vortagesverlusten

London – Europas wichtigste Börsen haben am Freitag einen Teil ihrer Verluste zum Jahresauftakt wieder wettgemacht. Bei dünnen Handelsumsätzen beendete der EuroStoxx 50 den Tag mit einem Plus von 0,47 Prozent bei 3074,43 Punkte. In der feiertagsbedingt verkürzten Jahresübergangswoche verlor er damit 1,2 Prozent. Der französische Cac 40 gewann am Freitag 0,48 Prozent auf 4247,65 Zähler. Der Londoner FTSE 100 stieg an seinem 30. Geburtstag um 0,19 Prozent auf 6730,67 Punkte, verlor in der vergangenen Woche aber 0,3 Prozent.

Nach den deutlichen Verlusten am ersten Handelstag im neuen Jahr habe vor dem Wochenende nun eine leichte Erholung eingesetzt, hiess es. Daten der Europäischen Zentralbank (EZB) am Vormittag hatten kaum für Impulse gesorgt: Wie die EZB mitgeteilt hatte, waren Kreditvergabe und Geldmengenwachstum im Euroraum trotz rekordniedriger Leitzinsen schwach geblieben. Demnach hatten Banken im November 2,3 Prozent weniger neue Darlehen an Unternehmen und Verbraucher als im entsprechenden Vorjahresmonat vergeben. Das Wachstum der Geldmenge war ebenfalls schwach geblieben. Das breite Aggregat M3 war wie von Volkswirten erwartet auf Jahressicht um 1,5 Prozent gestiegen.

Aus Branchensicht verbuchte der europäische Handelssektor mit plus 1,34 Prozent das deutlichste Plus. Er profitierte vor allem von der Next-Aktie, die um 10,04 Prozent hochgesprungen war. Der im FTSE 100 notierte Bekleidungs-Einzelhändler hatte dank eines guten Weihnachtsgeschäfts seine Gewinnprognosen angehoben. Die Weihnachtserlöse hätten seine Schätzung und die Markterwartung deutlich übertroffen, schrieb etwa Analyst Jamie Merriman von Bernstein Research. Die Konsensschätzungen dürften nun steigen.

Im EuroStoxx war die Aktie des Baustoffeherstellers CRH stärkster Wert mit plus 2,82 Prozent. In Italien litten Fiat nach der Rally am Vortag unter Gewinnmitnahmen und büssten 2,31 Prozent ein.

Telecom Italia hingegen stiegen um fast sieben Prozent. Sie profitierten von einem Pressebericht. Die italienische Zeitung «Il Sole 24 Ore» schrieb, dass die spanische Telefonica zusammen mit America Movil und Oi ein Übernahmeangebot für die brasilianische Mobilfunktochter TIM Brasil vorbereite. Telecom Italia teilte zugleich mit, dass kein Kaufangebot vorliege. Telefonica legten um 0,69 Prozent zu. (awp/mc/upd/ps)

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