EU-Verlauf: EuroStoxx 50 leicht im Plus

Paris – Die Hoffnung auf weitere Massnahmen der US-Notenbank Fed zur Stützung der US-Wirtschaft hat dem EuroStoxx 50 am Donnerstag nur bescheidende Gewinne beschert. Gegen Mittag stieg der europäische Leitindex um 0,48 Prozent auf 2.249,43 Punkte. Damit steuert er gleichwohl auf seinen vierten Gewinntag in Folge zu.

Seit Anfang August aber steht wegen der Schuldenkrisen dies- und jenseits des Atlantiks immer noch ein Minus von über 15 Prozent zu Buche. Der CAC 40 in Paris legte am Donnerstag um 0,41 Prozent zu auf 3.152,32 Punkte, wohingegen der Londoner FTSE 100 um 0,32 Prozent auf 5.188,94 Punkte sank.

Am Freitag wird der amerikanische Notenbankchef Ben Bernanke auf der wichtigen Notenbank-Konferenz im amerikanischen Jackson Hole eine mit Spannung erwartete Rede halten. Es geht um die Frage, ob die Fed der schwachen US-Konjunktur abermals mit einer Geldschwemme unter die Arme greifen wird. Das starke Vertrauen in eine weitere geldpolitische Lockerung («QE3») jedoch könnte in der alten Börsenweisheit «Kauf das Gerücht, verkauf die Tatsache» enden, worauf sich der Markt entsprechend einstellen dürfte, dämpfte Marktstratege Ben Potter von IG Markets allzu grosse Erwartungen an diesen und den kommenden Handelstag.

Dessen ungeachtet zählten Finanzwerte in dem freundlichen Umfeld zu den Favoriten. So legte der europäische Sektorindex Stoxx 600 Banks mit einem Plus von 1,32 Prozent überdurchschnittlich zu. Grund dafür waren unter anderem erfreuliche Geschäftszahlen von Credit Agricole . Das Griechenland-Geschäft hat die französische Bank im zweiten Quartal nicht so stark belastet wie befürchtet. So brach der Gewinn weniger stark ein als gedacht und auch die Erträge überraschten positiv. Dieses positive Zahlenwerk bescherte den Aktien an der Spitze des EuroStoxx 50 ein sattes Plus von 5,49 Prozent auf 6,553 Euro.

Mit Blick auf die anderen Branchenaktien legten etwa Intesa SanPaolo als zweitbester Indexwert um 3,12 Prozent zu. In London schnellten Barclays an der Spitze des «Footsie» gar um 7,22 Prozent auf 160,746 Pence in die Höhe. Börsianer begründeten die Gewinne bei den Finanzwerten auch damit, dass Star-Analystin Meredith Whitney erklärt hatte, bei der Bank of America keinen Kapitalbedarf zu sehen. Daraufhin hatten sich deren Titel in New York um fast 11 Prozent verteuert.

Im Stoxx Europe 50 stachen die Titel von Diageo mit einem deutlichen Plus von 5,64 Prozent auf 1.181,00 Pence hervor. Die Geschäfte des weltgrössten Spirituosen-Herstellers hätten sich im Juli und im August weiter positiv entwickelt, teilte das Unternehmen mit. Diese Aussagen hatten Händlern zufolge die Anleger offensichtlich etwas beruhigt, nachdem am Mittwoch noch die Aktien des Branchenkollegen und Bierbrauers Heineken angesichts eines enttäuschenden Quartalsgewinns um über 7 Prozent eingebrochen waren. Die Niederländer hatten zudem mit Skepsis auf die zweite Jahreshälfte geblickt. Die Heineken-Titel legten am Donnerstag wieder um über 1 Prozent zu.

Wiederum in London ging es für die Anteilsscheine von Glencore um 1,51 Prozent auf 395,50 Pence nach oben. Der weltgrösste Rohstoffhändler hatte im ersten Halbjahr 2011 unter anderem dank hoher Rohstoffpreise gut umgesetzt und verdient.

Die Titel von Ahold aber sackten am Ende des niederländischen Leitindex AEX um 4,48 Prozent ab auf 7,967 Euro. Der Einzelhandelskonzern hatte im zweiten Quartal einen Umsatz- und Gewinnrückgang hinnehmen müssen. Angesichts des gestiegenen Wettbewerbsdrucks in den USA habe der Ertrag enttäuscht, meinten Händler. (awp/mc/pg)

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