EU-Schluss: ESTX50 gewinnt 0,6% auf 3’474 Punkte
London – Die europäischen Börsen haben am Dienstag fester geschlossen. Rückenwind erhielten die Märkte vom Ifo-Index, der mit dem dritten Rekordwert in Folge weiter eine ausserordentlich gute Stimmung in der deutschen Industrie erkennen liess. Der EuroStoxx 50 schloss 0,59 Prozent höher auf 3473,54 Punkten.
Wie das Münchner Ifo-Institut mitteilte, war das deutsche Geschäftsklima im Juli um 0,8 Punkte auf 116,0 Zähler gestiegen. Experten zeigten sich davon überrascht. Die BayernLB zog angesichts anders tendierender Stimmungsindikatoren sogar den Vergleich eines «Geisterfahrers». Dass der Ifo gegen die allgemeine Richtung fährt, verdeutlichten sie zum Beispiel an den jüngsten Einkaufsmanager-Indizes, die eher eine Eintrübung der Stimmung angezeigt hätten.
Wie beim EuroStoxx fiel auch die Tendenz bei den wichtigsten Länderindizes am Dienstag klar positiv aus: Der CAC-40 stieg in Paris um 0,65 Prozent auf 5161,08 Punkte. Der britische FTSE 100 rückte um 0,77 Prozent auf 7434,82 Zähler vor.
Erholung war europaweit vor allem im Finanzsektor das Stichwort: Der Teilindex der Banken stieg nochmals um 1,63 Prozent. Er knüpfte so an seine positive Kurstendenz zu Wochenbeginn an, als gute Resultate von Julius Bär offensichtlich positive Erwartungen für die anlaufende Berichtssaison geweckt hatten. Papiere von Societe Generale nahmen am Dienstag im EuroStoxx mit plus 2,60 Prozent die Spitze ein.
Deutlich nach oben ging es auch für die Minenwerte, die vor allem in London stark vertreten sind. Im Stoxx-600-Branchenindex war der Sektor mit plus 2,61 Prozent der stärkste. Am Markt wurde dazu vor allem auf einen gestiegenen Kupferpreis verwiesen. Antofagasta gewannen an der «Footsie»-Spitze fast siebeneinhalb Prozent. Anglo American legten gleich dahinter um mehr als 6 Prozent zu, was Händler auch mit einer Dividendenzusage der südafrikanischen Eisenerz-Tochter Kumba begründeten.
In Amsterdam sorgten die Aktien von Randstad mit einem Kurssprung von fast 5 Prozent für Aufsehen. Börsianer bezeichneten das Zahlenwerk des Anbieters von Personaldienstleistungen als «sehr stark». Dies sorgte branchenweit für gute Stimmung: Adecco etwa legte in Zürich um etwas mehr als ein Prozent zu. (awp/mc/upd/ps)