EU-Schluss: EuroStoxx bleibt mit Mühe in der Gewinnzone
London – Europas wichtigste Aktienmärkte haben am Dienstag ihre Aufwärtsbewegung vom Vortag beschleunigt fortgesetzt. Der EuroStoxx 50 gewann letztlich 0,55 Prozent auf 3521,36 Punkte.
Für den französischen Leitindex Cac 40 ging es um 0,65 Prozent auf 5614,38 Punkte nach oben. Der britische Leitindex FTSE 100 («Footsie») stieg um 0,60 Prozent auf 7577,20 Zähler.
Aus Branchensicht trieb die Aussicht auf eine geringere Zunahme der Kapazitäten in Europas Luftfahrtbranche die Kurse der Airlines kräftig an. Ryanair kündigte an, das Kapazitätswachstum im Sommer 2020 zu drosseln. Ursache hierfür seien die Verzögerungen der Auslieferungen des mit einem Startverbot belegten Flugzeugmodells Boeing 737 Max. Die Aktien des Billigfliegers stiegen um 2,2 Prozent, jene des Konkurrenten Easyjet verteuerten sich gar um 5,4 Prozent.
Unter den Einzelwerten standen die Aktien von Burberry mit einem Plus von mehr als 14 Prozent im Anlegerfokus. Der Luxusgüterhersteller hatte von guten Geschäften in Asien profitiert und so seinen Umsatz auf vergleichbarer Fläche überraschend deutlich gesteigert, wie die jüngsten Quartalszahlen zeigten.
Die Anteilscheine von Rio Tinto verloren 0,4 Prozent. Verzögerungen beim mongolischen Minenprojekt Oyu Tolgoi und steigende Investitionen überschatteten robuste Produktionszahlen des Bergbaukonzerns für das zweite Quartal, schrieb der Experte Tyler Broda vom Analysehaus RBC.
Im EuroStoxx zählten die Papiere von CRH zu den Favoriten. Der irische Baustoffhersteller verkauft sein europäisches Vertriebsgeschäft an den Finanzinvestor Blackstone . Die Anteilsscheine von CRH stiegen um 2,3 Prozent.
Um rund viereinhalb Prozent zogen die Aktien von Yara an. Der norwegische Düngerkonzern hatte dank einer gestiegenen Produktion und niedrigeren Energiekosten im zweiten Jahresviertel einen Gewinnsprung verzeichnet.
In Zürich verloren die Papiere von AMS zeitweise deutlich, schlossen aber mit einem Plus von 0,1 Prozent. Nur wenige Stunden nach einem Übernahmeangebot an den in Bedrängnis geratenen Beleuchtungshersteller Osram zog sich das österreichische Halbleiterunternehmen wieder zurück. Es gebe «keine ausreichende Basis» für eine Fortsetzung der Gespräche, hatte es geheissen. (awp/mc/ps)