EU-Schluss: ESTX50 gibt 0,41% auf 3610,95 Punkte nach

Paris – Die europäischen Aktienmärkte haben am Mittwoch überwiegend etwas nachgegeben. Belastung kam von der erneut steigenden Unsicherheit über den Ausgang der Griechenland-Krise. Der EuroStoxx 50 schloss mit einem Minus von 0,41 Prozent bei 3610,95 Punkten, nachdem er zuvor vier Handelstage in Folge gestiegen war. Der CAC 40 in Paris gab am Mittwoch um 0,24 Prozent auf 5045,35 Punkte nach. In London hingegen gewann der FTSE 100 0,15 Prozent auf 6844,80 Punkte. Der Athener Leitindex Athex Composite verlor 1,77 Prozent.

Kurz vor dem Krisentreffen zum griechischen Schuldenproblem haben sich die Spannungen zwischen Athen und den Geldgebern verschärft. Am späten Vormittag sickerten Meldungen durch, wonach die griechischen Reformvorschläge bei den Gläubigern durchgefallen seien. Daraufhin rauschte der EuroStoxx-Index binnen weniger Minuten um mehr als ein Prozent nach unten. Zum Nachmittag hin beruhigte sich die Lage etwas, der Ausgang des für den Abend in Brüssel angesetzten Treffens der Euro-Finanzminister ist damit aber völlig offen.

Von konjunktureller Seite kam zur Wochenmitte keine Unterstützung für die Aktienmärkte: Die Stimmung in deutschen Unternehmen hatte sich im Juni zum zweiten Mal in Folge eingetrübt. Das auch ein Europa viel beachtete Ifo-Geschäftsklima war zum Vormonat um 1,1 Punkte auf 107,4 Zähler gefallen. Dies dürfe allerdings nicht weiter verwundern, sagte Chefökonom Thomas Gitzel von der Liechtensteiner VP Bank. Schliesslich hätten die Krise in Griechenland und das Szenario eines möglichen Euro-Austritts des Landes zu einer Verunsicherung innerhalb des deutschen Unternehmerlagers geführt.

In Europa stand die Einzelhandelsbranche im Fokus: Der niederländische Supermarkt-Konzern Ahold und sein belgischer Konkurrent Delhaize wollen sich mit einer Fusion gegen wachsende Konkurrenz auf dem wichtigen US-Markt wehren. Delhaize-Anleger sollen demnach für jede ihrer Aktien 4,75 Ahold-Anteile erhalten. Delhaize-Aktien verloren 7,66 Prozent, die Papiere von Ahold fielen um 3,69 Prozent.

Ansonsten nutzten die Anleger die Gelegenheit, um zur Wochenmitte Gewinne einzustreichen. Unter die Räder kamen vor allem Aktien aus der Telekommunikationsbranche , die am Montag noch von Hoffnungen auf eine Konsolidierung des Marktes angetrieben worden waren. So fielen die Aktien von Bouygues am Ende des CAC 40 um 9,26 Prozent, nachdem der französische Mischkonzern ein Kaufangebot des Konkurrenten Numericable-SFR für seine Telekomsparte abgeschmettert hatte.

Numericable und die Telekom-Holding Altice gehören dem französischen Milliardär Patrick Drahi. Auch bei den Aktionären dieser beiden Unternehmen herrschte wieder Ernüchterung vor: Numericable-Papiere sackten um 9,36 Prozent ab und Anteilscheine von Altice verloren am Ende des niederländischen Leitindex AEX 4,81 Prozent. Schlusslicht im EuroStoxx waren die Aktien von Orange mit minus 3,31 Prozent. Am Montag waren sie noch um mehr als 7 Prozent angesprungen.  (awp/mc/pg)

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