EU-Schluss: Überwiegend kleinere Rücksetzer

EU-Schluss: Überwiegend kleinere Rücksetzer

London – Die meisten Börsen Europas haben am Dienstag leicht geschwächelt. Der EuroStoxx 50 , der sechs Handelstage lang in kleinen Schritten nach oben getrippelt war, zählte dazu. Allerdings war der Leitindex der Eurozone noch am Vortag dank Aussagen des US-Präsidenten zum Handelsstreit mit China auf das höchste Niveau seit Februar 2018 geklettert. Nun ging es um 0,10 Prozent auf 3622,09 Punkte abwärts. Laut Analyst Michael Hewson von CMC Markets warten die Anleger auf den am Mittwoch anstehenden Zinsentscheid der US-Notenbank, von dem sie sich die dritte Zinssenkung in Folge versprechen.

Auch in Frankfurt, Mailand, Madrid und London wurden moderate Verluste verzeichnet, während die Pariser Börse leicht stieg. Der französische Cac 40 rückte um 0,17 Prozent auf 5740,14 Punkte vor. Der britische FTSE 100 sank um 0,34 Prozent auf 7306,26 Zähler. Im Fokus blieb in London weiterhin das Thema Brexit samt der auf den 31. Januar 2020 verschobenen Frist für einen geregelten EU-Austritt Grossbritanniens. Zudem wird voraussichtlich im Dezember ein neues Parlament gewählt werden. Die grösste Oppositionspartei Labour gab ihren Widerstand gegen eine Neuwahl auf.

In der Branchentabelle gab es nur wenige Sektoren, die zulegten. Dazu zählten vor allem die Baubranche mit plus 0,75 Prozent. Schlusslicht war der Telekomsektor mit minus 1,7 Prozent. Beim französischen Konzern Orange SA, dessen Papiere um 2,6 Prozent nachgaben, reagierten die Anleger verschnupft auf den Wettbewerbsdruck in Frankreich und Spanien. Nokia litten mit minus 2,2 Prozent unter einer gestrichenen Kaufempfehlung der Credit Suisse. Analyst Achal Sultania sorgt sich wegen diverser Probleme bei der Einführung der 5G-Technik um Marktanteile und die Profitabilität des finnischen Netzwerkausrüsters.

Mit Fresenius SE und Linde standen indes zwei deutsche Unternehmen an der Spitze des EuroStoxx. Der Medizintechnikkonzern Fresenius hatte starke Quartalszahlen vorgelegt, was die Aktie mit plus 4,6 Prozent zum Favorit im Leitindex der Eurozone machte.

In Amsterdam wurden die Aktien von Takeaway.com mit einem Abschlag von knapp 4 Prozent in Sippenhaft genommen und Just Eat in London mit minus 1,7 Prozent. US-Wettbewerber Grubhub hatte seine Anleger am Vorabend mit einem enttäuschenden Umsatzausblick für das Schlussquartal geschockt. Die schlechte Stimmung schwappte nun auf europäische Essenslieferdienste über.

Im Öl- und Gassektor wurde vor allem BP für die Schwäche verantwortlich gemacht. Die Aktie des britischen Konzerns büsste nach Aussagen zur Dividende und Quartalszahlen 3,8 Prozent ein und war damit auch Schlusslicht im «Footsie». Das Feedback auf die Zahlen war eigentlich gut. Kritische Stimmen gab es aber darüber, dass eine Gewinnbeteiligung in Form von Anteilen gestrichen, die reguläre Dividende zugleich aber nicht erhöht wurde.

Rund 2 Prozent gaben die Aktien der Royal Bank of Scotland nach. Die Schweizer Grossbank UBS hatte ihre Kaufempfehlung für die Papiere gestrichen. (awp/mc/ps)

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