EU-Schluss: ESTX50 gewinnt 1,6% auf 3’215 Punkte
London – Europas Börsen haben nach einer Atempause zu Wochenbeginn am Dienstag ordentlich Gas gegeben. Sie knüpften so wieder an ihre Erholung der vergangenen Wochen an.
Der EuroStoxx 50 baute im Tagesverlauf seine Gewinne aus und schloss 1,57 Prozent höher bei 3215,04 Punkten. Damit markierte der Leitindex der Eurozone den höchsten Stand seit Anfang Dezember. Der Pariser Cac 40 gewann 1,66 Prozent auf 5083,34 Punkte. Für den Londoner FTSE 100 ging es um 2,04 Prozent auf 7177,37 Punkte nach oben.
Neben einigen positiven Unternehmensnachrichten sorgten ab dem Nachmittag weiter steigende Kurse an der Wall Street für gute Stimmung. Die anhaltende Konjunkturschwäche in der Eurozone hätten die Anleger gleichmütig weggesteckt, da sie für den Fall einer weiteren wirtschaftlichen Verschlechterung auf eine entsprechende Anpassung der Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) setzten, ergänzte Analyst David Madden von CMC Markets UK.
Im europäischen Branchenvergleich gab es fast nur Gewinner. Die Nase vorn hatten Aktien von Konsumgüterherstellern und aus der Bauindustrie: Deren Subindizes im marktbreiten Stoxx Europe 600 gewannen jeweils 2,3 Prozent. Letzterem halfen gute Nachrichten von LafargeHolcim und Hochtief.
Für die Titel des schweizerischen Zementkonzerns ging es dank der Hoffnung auf den Verkauf weiterer Geschäftsteile um mehr als drei Prozent hoch. LafargeHolcim prüfe nach dem Verkauf der indonesischen Tochter im vergangenen Herbst derzeit Optionen für das Geschäft in Afrika und anderen Ländern, berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf gut informierte Kreise. Die Aktien des deutschen Baukonzerns Hochtief verteuerten sich dank starker Jahreszahlen der australischen Tochter Cimic um über zwei Prozent.
Vergleichsweise stark entwickelte sich mit fast zwei Prozent Plus der Index der Öl- und Gaskonzerne. Hier erwies sich der mehr als fünfprozentige Kursanstieg von BP als Zugpferd. Der britische Branchenvertreter hatte im Schlussquartal 2018 auch dank einer gestiegenen Fördermenge kräftig zugelegt. Der Gewinn übertraf die Analystenschätzungen.
Einziger Verlierer im freundlichen Marktumfeld war der Index der Immobilienunternehmen, der moderat nachgab.
Bei den Einzelwerten stachen die Aktien von AMS negativ heraus, wenngleich sie ihr zwischenzeitlich fast 17-prozentiges Minus letztlich auf knapp sieben Prozent eindämmen konnten. Der Halbleiterhersteller sendete enttäuschende Signale für das laufende Quartal und strich die Dividende für das vergangene Jahr – Analysten hatten hingegen mit einer Anhebung gerechnet. In den ersten Wochen des Jahres hatten sich die Papiere allerdings vom tiefsten Niveau seit 2013 bei rund 18 Franken auf bis zu 28 Franken erholt – eine Rally von gut 55 Prozent. (awp/mc/ps)