Paris – Nach einem bislang sehr schwachen Börsenmonat Oktober sind Europas Aktienmärkte mit Kursgewinnen in die neue Handelswoche gegangen. Der EuroStoxx 50 , der seit Monatsbeginn um sechs Prozent abgerutscht war, erholt sich am Montag um ein halbes Prozent auf 3210,37 Punkte. Kurz vor der Schlussglocke stieg der Leitindex für die Eurozone auf sein Tageshoch, angetrieben von einem nach oben kletternden Dow Jones Industrial an der Wall Street. Der französische Cac 40 trat mit 5095,07 Punkten am Montag quasi auf der Stelle. Der britische FTSE 100 stieg um 0,48 Prozent auf 7029,22 Zähler.
Im europäischen Branchenvergleich hatten am Montag die Telekomkonzerne die Nase vorn: Der Subindex im marktbreiten Stoxx Europe 600 gewann 1,6 Prozent. Angesichts der jüngsten Verunsicherung an den Börsen könnten Anleger verstärkt auf Unternehmen mit stabilen Einnahmen und Dividenden setzen, sagten Händler. Hierzu zählten auch die Telekomkonzerne. Für den Index der Öl- und Gaskonzerne ging es um 0,58 Prozent hoch. Ihn stützten die aufgrund des Streits zwischen den USA und Saudi-Arabien steigenden Ölpreise. Dagegen büsste der Index der Finanzdienstleister als Schlusslicht im Branchentableau ein knappes Prozent ein.
Kursbewegende Nachrichten waren zu Wochenbeginn dünn gesät, im weiteren Verlauf der Woche dürften aber erste Quartalsberichte für Kursausschläge sorgen. Beim Ölkonzern Total SA stützten ausser den Ölpreisen auch Aussagen zur Entwicklung der Gaspreise im dritten Quartal sowie Berichte über geplante Beteiligungen an Flüssiggas-Projekten: Die Papiere stiegen um mehr als ein Prozent.
Beim Industriekonzern Alstom konnten sich die Anleger gegen einen schwachen Branchentrend über einen Kursgewinn von 2,7 Prozent freuen. Knapp dreieinhalb Monate vor der Entscheidung der EU-Kommission zum geplanten Zusammenschluss mit Siemens Mobility sei es an der Zeit, die ?Aktien-Story? Alstom zu überdenken, begründete Analyst Gael de-Bray von der Deutschen Bank seine neue Kaufempfehlung für die Papiere. Ein europäisches Transportunternehmen ähnlich dem europäischen Luft- und Raumfahrtkonzern Airbus zu schaffen, sei strategisch und politisch sehr wichtig, erläuterte der Experte. Er rechnet damit, dass die EU-Kommission die Fusion ohne grössere Auflagen genehmigen dürfte, um den neuen Konzern nicht zu schwächen. (awp/mc/cs)