EU-Schluss: ESTX50 gewinnt 0,3% auf 3’345 Punkte

EU-Schluss: ESTX50 gewinnt 0,3% auf 3’345 Punkte

London – Europas Börsen haben sich am Freitag mit Gewinnen aus dem Handel verabschiedet. Auch auf Wochensicht hatten die Anleger Grund zur Freude. Die kräftige Zinserhöhung der türkischen Notenbank habe die Sorgen wegen eines möglichen Übergreifens der dortigen Krise auf andere Märkte etwas beruhigt, schrieb Analyst Jasper Lawler von der London Capital Group. Zudem erhöhten mögliche neue Gespräche zwischen den USA und China die Wahrscheinlichkeit, einen ausgewachsenen Handelskrieg zu vermeiden.

Der EuroStoxx 50 schloss 0,33 Prozent fester bei 3344,63 Punkten. Damit verbuchte der Eurozonen-Leitindex nach zwei schwachen Wochen ein Wochenplus von über anderthalb Prozent. Für den französischen Cac 40 ging es am Freitag um 0,46 Prozent auf 5352,57 Punkte hoch. Der Londoner FTSE 100 gewann 0,31 Prozent auf 7304,04 Punkte, womit er auf Wochensicht immerhin um moderate 0,36 Prozent zulegte.

Aus Branchensicht hatten am Freitag erneut die Autobauer und -zulieferer die Nase vorn: Der Subindex im marktbreiten Stoxx Europe 600 rückte um 1,24 Prozent vor. Hier stützte weiter die Hoffnung auf eine Entschärfung des amerikanisch-chinesischen Handelsstreits – wenngleich nach US-Präsident Donald Trump nun auch chinesische Staatsmedien vor zu hohen Erwartungen warnten.

Schlusslicht war dagegen – ebenfalls wie schon tags zuvor – der Index der Einzelhandelsunternehmen: Er verlor 0,54 Prozent. Hier belastete der mehr als vierprozentige Kursrutsch des Supermarktbetreibers Ahold Delhaize, nachdem die Schweizer Bank UBS eine Verkaufsempfehlung für die Aktie ausgesprochen hatte. Für die Titel des britischen Wettbewerbers Morrison, die schon am Donnerstag unter schwachen Geschäftszahlen gelitten hatten, ging es um weitere mehr als 1 Prozent bergab.

Dagegen liess ein gestrichenes Verkaufsvotum der US-Bank Merrill Lynch die Titel von STMicro um gut 2 Prozent steigen. Nachdem die von ihm beobachteten Aktien der europäischen Halbleiterbranche jüngst einen Rückschlag erlitten hätten, sei die negative Stimmung rund um die kurzfristige Nachfrage eingepreist, schrieb Analyst Adithya Metuku. Da die STMicro-Aktie zudem seit Mitte Juni mehr als 30 Prozent eingebüsst habe, sei sie nun bewertungsmässig auf einem Tiefpunkt.

Die Anteilsscheine des Pharmaunternehmens Shire gewannen über 2 Prozent, womit sie zu den Spitzenwerten im «Footsie» zählten. Chinas Wettbewerbsbehörde stimmte der 62 Milliarden US-Dollar schweren Übernahme von Shire durch den japanischen Wettbewerber Takeda zu. Damit wurde eine wichtige Hürde in einem der Kernmärkte von Takeda genommen. (awp/mc/ps)

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