Paris – Gestützt von der fortgesetzten Rekordrally am US-Aktienmarkt haben die meisten Börsen Europas im späteren Handel doch noch Auftrieb erhalten. Zudem sank die Sorge vor einem ungeregelten Austritt Grossbritanniens aus der EU, nachdem der für den Brexit zuständige EU-Chefunterhändler Michel Barnier in Berlin gesagt hatte, es werde mit Grossbritannien ein Abkommen angestrebt, dass so eng wie nur möglich sein soll.
Nach einem weitgehend lethargischen Verlauf zog der Leitindex der Eurozone daraufhin an. Mit einem Aufschlag von 0,25 Prozent auf 3456,13 Punkte ging der EuroStoxx 50 schliesslich aus dem Handel. Der französische Cac 40 stieg um 0,30 Prozent auf 5501,33 Punkte.
In London allerdings wurden Verluste verzeichnet: Der FTSE gab um 0,71 Prozent auf 7563,21 Punkte nach, während das britische Pfund zugleich kräftig zulegte. Eine starke heimische Währung schmälert die Exportaussichten und kann so die Wachstumsdynamik gefährden. Auch in Spanien ging es abwärts. Die heftigen Verluste der Inditex -Aktie lasteten auf dem Ibex 35 .
Besonders schwach präsentierte sich der Einzelhandelssektor unter den Branchen mit einem Minus von 1,0 Prozent. Auch dort hauten die Verluste der spanischen Modekette Inditex ins Kontor. Die Aktien büssten nach einer Abstufung auf «Underweight» durch die US-Bank Morgan Stanley 5,7 Prozent ein. Inditex verändere sich von einem grossartigen zu einem nur noch guten Modekonzern, schrieb Analyst Geoff Ruddell. Der Druck für die Spanier nehme zu. Das könne er nicht mehr länger ignorieren. Längerfristig sei eine deutliche Abwertung wohl unausweichlich. (awp/mc/pg)