EU-Schluss: Kaum verändert – Wall Street belastet
Paris – Die wichtigsten Börsen Europas sind auch am Dienstag auf der Stelle getreten. Der EuroStoxx 50 schloss prozentual unverändert bei 3153,08 Punkten. Der französische Cac 40 trat mit plus 0,02 Prozent auf 4323,87 Punkte ebenfalls auf der Stelle. Der Londoner FTSE 100 ging mit minus 0,04 Prozent bei 6834,26 Punkten nahezu unverändert aus dem Handel.
Zunächst habe die Liquiditätsspritze der chinesische Notenbank für den heimischen Bankenmarkt auch an Europas Börsen für Auftrieb gesorgt, sagte ein Marktteilnehmer. Allerdings dürften die Zentralbanker damit lediglich einem Liquiditätsengpass vor dem baldigen chinesischen Neujahrsfests Ende Januar entgegengewirkt haben. Am Nachmittag gaben die Börsen Europas ihre Gewinne dann mit einer schwächeren Wall Street ab. Neben Bedenken, dass die US-Notenbank Fed ihre monatlichen, milliardenschweren Anleihekäufe rasch weiter drosseln könnte, verwiesen Marktbeobachter auf die zuletzt teils starken Kursgewinne.
«Die Aktienmärkte sind in den letzten Wochen so stark und schnell gestiegen, dass bereits sehr viel Positives eingepreist ist», sagte Händler Markus Huber vom Broker Peregrine & Black. Um die Märkte dauerhaft weiter nach oben zu treiben, seien mehr gute Konjunktur- und Unternehmenszahlen notwendig, die eine Wirtschaftserholung in der Eurozone untermauerten. In Deutschland hatte sich die Stimmung der Finanzexperten zu Jahresbeginn allerdings leicht eingetrübt – wenn auch von hohem Niveau -, wie die ZEW-Konjunkturerwartungen zeigten.
Zu den Favoriten im Branchentableau zählte der Index der Lebensmittel- und Getränkehersteller mit einem Plus von 1,21 Prozent. Die Aktien des zum Sektor gehörenden weltweit zweitgrössten Konsumgüterkonzerns Unilever gewannen an der EuroStoxx-Spitze 2,27 Prozent. Kräftiges Wachstum in Asien und Südamerika hatte den britisch-niederländischen Konzern trotz des Preiskampfes in Europa im vierten Quartal auf Kurs gehalten. Danone-Titel stiegen dahinter um 2,06 Prozent.
Der Index der Rohstoffwerte war mit einem Minus von 1,54 Prozent das Schlusslicht in der Sektorenübersicht. Die Papiere des Bergbaukonzerns Rio Tinto fielen am Ende des Stoxx 50 um mehr als 3 Prozent. Die Analysten von Goldman Sachs hatten am Morgen ihre Verkaufsempfehlung für die Titel bekräftigt.
Alstom-Aktien brachen um fast 14 Prozent ein. Der französische Industriekonzern und Siemens-Rivale kämpft an vielen Fronten und musste die Ziele senken. Deutlich bergab ging es auch für DSM-Papiere. Sie rutschten nach Zahlen um mehr als 10 Prozent ab. Das Chemieunternehmen hatte sich vorsichtig zu den Geschäftsperspektiven geäussert. (awp/mc/pg)