EU-Verlauf: Fester – Erholung nach drei schwachen Tagen
London – Für die wichtigsten europäischen Aktienindizes deutete sich am Freitag ein fester Quartalsausklang an. Gestützt auf positive Vorgaben aus den USA kletterte der EuroStoxx 50 zur Mittagszeit um 0,89 Prozent auf 2.474,52 Punkte, nachdem der Leitindex der Eurozone an den vergangenen drei Handelstagen mit Verlusten geschlossen hatte. Damit steuert das Kursbarometer im Wochenvergleich auf ein Minus von gut zwei Prozent zu. Für das erste Quartal läuft es derzeit aber auf einen Gewinn von fast sieben Prozent hinaus.
In Paris ging es für den Cac 40 am Freitag um 1,15 Prozent auf 3.419,96 Punkte nach oben. Der Londoner FTSE 100 schloss sich der freundlichen Tendenz mit plus 0,63 Prozent auf 5.778,17 Punkte an.
In Kopenhagen stand zum Wochenschluss ein weiteres Treffen der EU-Finanzminister im Fokus, bei dem es unter anderem um die Erhöhung des dauerhaften Rettungsschirms ESM ging. Nach Aussagen von Österreichs Ressortchefin Maria Fekter haben sich die Teilnehmer auf eine Ausweitung der «Brandmauer» auf über 800 Milliarden Euro geeinigt. Dem zuvor schon festen Markt konnte der Beschluss aber nicht weiter nach oben verhelfen. Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) hatte am Donnerstagabend bereits einen entsprechenden Betrag genannt. Im weiteren Tagesverlauf dürften Anleger mit Spannung auf anstehende Wirtschaftsdaten aus den USA warten. Die Hoffnung auf solide Zahlen hatte am Vortag in New York für eine späte Erholung und damit positive Vorgaben von den US-Börsen gesorgt.
Als Stütze für den europäischen Aktienmarkt fungierten deutliche Kursgewinne bei Automobilwerten, deren Teilindex 2,75 Prozent zulegte. Übertroffen wurde er nur von den im Stoxx 600 Basic Resources zusammengefassten Rohstoffwerten, die 2,77 Prozent zulegten. Entsprechend gehörten auch Einzelwerte aus den beiden Branchen zu den grössten Gewinnern. BMW waren im Eurostoxx mit plus 3,14 Prozent führend und Vedanta kletterten im Londoner «Footsie» um mehr als vier Prozent.
Papiere von Telecom Italia waren dagegen im EuroStoxx mit minus 1,83 Prozent auf 0,8835 Euro das Schlusslicht, nachdem der Konzern im abgelaufenen Geschäftsjahr wegen milliardenschwerer Abschreibungen tief in die roten Zahlen gerutscht war. Total setzten ihren jüngsten Abwärtstrend nach dem Unfall auf einer Gasförderanlage in der Nordsee ungebremst fort: Sie verloren weitere 0,41 Prozent und haben damit seit vergangenem Freitag bereits 7,5 Prozent an Wert eingebüsst.
In Paris stiegen die Aktien von Credit Agricole um 2,69 Prozent auf 4,742 Euro. Die Bank führt derzeit exklusive Gespräche mit Citic Securities aus China über den Verkauf des übrigen Mehrheitsanteils an der in Asien tätigen Investment-Tochter CLSA. In Zürich kletterten Meyer Burger-Aktien nach einer Hochstufung durch die HSBC um 2,40 Prozent. (awp/mc/ps)