Paris – Die europäischen Börsen haben sich am Mittwoch freundlich entwickelt. Der EuroStoxx 50 kletterte gegen Mittag um 0,67 Prozent auf 2.930,45 Punkte, hatte zum Auftakt aber noch etwas deutlicher im Plus gelegen. Damit notierte der europäische Leitindex wieder so hoch wie zuletzt vor der Naturkatastrophe in Japan. In Paris stieg der Cac 40 um 0,79 Prozent auf 4.019,49 Punkte. Auch der britische Leitindex FTSE 100 gewann 0,38 Prozent auf 5.954,97 Punkte.
Als Kurstreiber wurde am Markt ein verhaltener Optimismus unter den Anlegern ausgemacht. Diese hofften auf eine Besserung im bevorstehenden zweiten Quartal und verdrängten so erst einmal die Sorgen um eine Nuklearkrise in Japan und um die Unruhen im Nahen Osten, sagte ein Händler. Dies gelte vor allem vor dem Hintergrund, dass es über Nacht keine schlechten Nachrichten mehr gegeben habe. «Die beiden Unsicherheitsfaktoren bleiben allerdings im Spiel», ergänzte der Börsianer. Zudem könnten am Nachmittag die ADP-Arbeitsmarktdaten für neue Impulse sorgen. Sie gelten als wichtiger Indikator für den am Freitag anstehenden US-Arbeitsmarktbericht.
Schwach zeigten sich an diesem Mittwoch einige Werte aus dem Finanzsektor, die wegen der am Donnerstag erwarteten Ergebnisse eines erneuten Stresstests bei irischen Banken im Blickfeld standen. «Es gibt die Sorge, dass sich damit weitere Löcher offenbaren könnten», sagte ein Börsianer. Papiere der niederländischen Bank ING Groep rutschten als schwächster Wert im EuroStoxx um mehr als 3 Prozent auf 9,084 Euro ab. Societe Generale und Credit Agricole büssten 1,45 und 1,82 Prozent ein. Auch die im EuroStoxx gelisteten spanischen und italienischen Banken gehörten zu den Verlierern.
Nach oben ging es dagegen bei Autowerten, ohne dass es relevante Nachrichten gab. Der Teilindex Stoxx 600 Automobiles&Parts legte rund 1,5 Prozent zu. Renault etwa gewannen in Paris 1,25 Prozent auf 38,875 Euro. Noch kräftiger waren aber die Gewinne im Rohstoffsektor. Der Stoxx 600 Basic Materials kletterte als bester Branchenindex um knapp 2 Prozent. Vedanta Resources waren in London mit einem Plus von 4,69 Prozent auf 2.343 Pence der gefragteste Wert. BHP Billiton und Rio Tinto rückten zwischen 2,0 und 2,7 Prozent vor.
Papiere von Marks&Spencer kamen dagegen mit 2,36 Prozent unter Druck. Laut Händlern schürte ein gesenkter Ausblick des Kontrahenten Dixons die Angst, dass es in der kommenden Woche bei einem Zwischenbericht auch düstere Nachrichten vom britischen Einzelhändler geben könnte. Dixons brachen im Zuge dessen um 18 Prozent ein. (awp/mc/ps)
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