Paris – Die wichtigsten europäischen Aktienindizes haben am Mittwoch zugelegt. Der zwischenzeitlich leichtere EuroStoxx 50 stieg gegen Mittag um 0,45 Prozent auf 2.964,17 Punkte, nachdem er seit Wochenbeginn auf dem höchsten Stand seit vier Wochen auf der Stelle getreten hatte. Die deutsche Industrie hat im Februar erneut einen starken Auftragsschub erhalten und sorgte so für gute Laune. Ansonsten warten die Anleger mit Spannung auf die EZB-Sitzung am Donnerstag, auf der die europäischen Währungshüter erstmals seit der Finanz- und Wirtschaftskrise die Leitzinsen anheben dürften.
In Paris rückte der Cac 40 indes nur um 0,03 Prozent vor auf 4.042,91 Punkte. Der Londoner FTSE 100 gewann 0,52 Prozent auf 6.038,05 Punkte.
Aktien des italienischen Kreditinstituts Intesa SanPaolo standen mit plus 3,29 Prozent auf 2,200 Euro an der EuroStoxx-Spitze. Intesa SanPaolo plant eine Kapitalerhöhung über fünf Milliarden Euro. Die Massnahme schraube die Eigenkapitalquote der Bank deutlich über den Branchendurchschnitt und sorge damit für einen Wettbewerbsvorteil, schrieb Cheuvreux-Analystin Silvia Benzi. Zudem gab die Bank mittelfristige Ziele aus. Ebenfalls besonders gefragt waren Aktien der Royal Bank of Scotland (RBS) und Lloyds Banking Group mit Kursgewinnen von über 3 Prozent.
Einige andere Banken fielen unter dem Eindruck wieder präsenterer Sorgen um die Schuldenkrise der Eurozone aber mit grösseren Verlusten auf. So rutschten Credit Agricole um 1,04 Prozent auf 11,470 Euro ab. Aktien der Allied Irish Banks (AIB) brachen gar um 15,15 Prozent auf 0,2800 Euro ein, nachdem die Ratingagentur Standard and Poor’s am Vortag ihre Einstufung irischer Banken gesenkt hatte.
Einzelhandelstitel waren branchenweit gefragt. Marks & Spencer zogen an der «Footsie»-Spitze um besonders starke 5,47 Prozent an. Marks & Spencer rechnet angesichts steigender Rohstoffkosten mit einem noch schwierigeren Handelsumfeld im laufenden Jahr, der drastische Umsatzrückgang einiger Wettbewerber sei jedoch nicht zu verzeichnen gewesen.
Unter Druck standen Versorgertitel, angeführt von Papieren der Electricite de France (EdF) mit minus 4,13 Prozent auf 27,270 Euro. Sie waren an das Ende des französischen Leitindex gerutscht, nachdem die Citigroup ihre Gewinnschätzungen und auch das Kursziel leicht gesenkt hatte. Analystin Sofia Savvantidou begründete den Schritt mit der geringen Erhöhung des Stromtarifs in Frankreich, die unterhalb der Inflationsrate geblieben sei, und der geringen Berechenbarkeit des Geschäfts. EdF sei nicht nur der schwächste Versorger in Frankreich, sondern im ganzen Sektor. GDF Suez folgten um Fahrwasser mit einem Abschlag von 0,50 Prozent auf 27,590 Euro als einer der schwächsten Titel im europäischen Leitindex. (awp/mc/ps)