London – Die schwelende Krim-Krise sowie Sorgen um Chinas Konjunktur haben die Stimmung an Europas Börsen am Montag mehrheitlich getrübt. Der EuroStoxx 50 schloss 0,08 Prozent tiefer bei 3092,79 Punkten. In London büsste der FTSE 100 0,35 Prozent auf 6689,45 Punkte ein, während der französische Cac 40 um 0,10 Prozent auf 4370,84 Punkte stieg.
Der Leitindex der Eurozone hatte im frühen Handel noch überraschend schwachen Exportdaten aus China getrotzt und sich etwas von seinem deutlichen Rücksetzer am Freitag erholt. Letztendlich habe am Aktienmarkt aber eine Kombination aus Sorgen um die chinesische Konjunktur sowie um die Entwicklung der Krim-Krise die Oberhand gewonnen, sagte Marktstrategin Brenda Kelly vom Broker IG. Am Nachmittag hatten Händler auf Medienberichte verwiesen, wonach russische Truppen bei der Übernahme eines ukrainischen Militärpostens auf der Schwarzmeerhalbinsel Krim Schüsse abgegeben hätten. Verletzt worden sei dabei niemand.
Im Branchentableau litten insbesondere Rohstofftitel unter den enttäuschenden China-Daten und daraus resultierenden Sorgen um die Rohstoffnachfrage der zweitgrössten Volkswirtschaft der Welt. Ihr Branchenindex fiel um mehr als zwei Prozent. Zu den grössten Verlierern im Stoxx Europe 50 zählten dann auch die britischen Bergbauwerte BHP Billiton, Rio Tinto und Glencore Xstrata. Sie büssten bis zu 2,42 Prozent ein.
Zu den wenigen Gewinnern in der Branchenübersicht zählten Bautitel mit einem Plus von 0,56 Prozent. Bankenwerte hielten sich mit minus 0,26 Prozent vergleichsweise gut. Im Eurostoxx zählten die Papiere der Unicredit nach einem positiven Analystenkommentar mit einem Aufschlag von knapp drei Prozent zu den Favoriten.
Im Cac 40 schossen Bouygues um 8,66 Prozent nach oben. Der drittgrösste französische Mobilfunk-Anbieter will mit dem Verkauf von Unternehmensteilen den Weg für die Übernahme der Nummer zwei SFR freimachen. Mit dem kleineren Wettbewerber Iliad werde über den Verkauf von Teilen des Netzes und Mobilfunkfrequenzen verhandelt, teilte der Mischkonzern mit. Für die Iliad-Papiere ging es um mehr als elf Prozent nach oben.
Rolls-Royce verteuerten sich in London um 1,66 Prozent. Hier sorgte das jüngst bekannt gewordene Geschäft mit dem deutschen Autobauer Daimler für Aufwind. Die Deutschen steigen bei dem Motorenhersteller Rolls-Royce Power Systems Holding (RRPS) (früher Tognum) aus und verkaufen ihren Anteil an den britischen Joint-Venture-Partner Rolls-Royce. (awp/mc/upd/ps)