Paris – Nach dem leichten Rücksetzer vom Vortag haben die wichtigsten europäischen Aktienindizes am Freitag wieder Gewinne verbucht. Börsianer zeigten sich erleichtert, dass das neuerliche Erdbeben in Japan keine weiteren Hiobsbotschaften vom havarierten Kernkraftwerk Fukushima und auch keinen weiteren Tsunami zur Folge hatte. Der EuroStoxx 50 stieg gegen Mittag um 0,75 Prozent auf 2.985,85 Punkte, blieb jedoch zunächst leicht unter dem Vortageshoch. In Paris kletterte der Cac 40 um 0,84 Prozent auf 4.062,21 Punkte. Der Londoner FTSE 100 gewann 0,81 Prozent auf 6.055,98 Punkte.
Positiv wurde zudem gewertet, dass die Europäische Zentralbank (EZB) noch keine eindeutigen Signale für weitere Leitzinserhöhungen geliefert hat und die Geldpolitik der Notenbanker auf der Stütze der Konjunktur fokussiert bleibt.
Aus Branchensicht besonders gefragt waren Versicherer, die von der Unicredit als Profiteure der Leitzinserhöhung empfohlen wurden. Ebenfalls stark gefragt waren Rohstofftitel, angetrieben von steigenden Edelmetallnotierungen. An die Spitze des EuroStoxx 50 setzten sich die Papiere der Deutschen Börse mit plus 2,23 Prozent auf 54,110 Euro, gefolgt von den Baustofftiteln von Saint Gobain mit einem Aufschlag von 1,94 Prozent auf 46,070 Euro. Am Ende des Leitindex lagen die zuletzt deutlich gestiegenen Aktien von Intesa SanPaolo mit minus 1,22 Prozent auf 2,2580 Euro.
In Amsterdam brachen die Aktien des Deutsche-Post-Konkurrenten TNT um fast 10 Prozent auf 16,500 Euro ein. Der niederländische Post- und Logistikkonzern hat angesichts eines unerwartet unsicheren Geschäftsumfelds in den ersten zwölf Wochen des Jahres im Expressgeschäft weniger verdient als noch vor einem Jahr. Zudem kassierte der Finanzvorstand Bernard Bot die erst im Februar ausgelobte Gewinnprognose für das Geschäft.
Die Aktien von Electricite de France (EdF) und EdF Energies Nouvelles waren vom Handel ausgesetzt. Nachdem in Frankreich die Strompreiserhöhung gekürzt wurde, sackten EdF-Aktien seit Dienstag in der Spitze um knapp 9 Prozent ab. Eine Sprecherin des Versorgers kündigte für den Tagesverlauf eine Stellungnahme des Unternehmens an. (awp/mc/ps)