EU-Schluss: Neue Trump-Drohungen dämpfen etwas die Euphorie

EU-Schluss: Neue Trump-Drohungen dämpfen etwas die Euphorie

London – An Europas Börsen hat die Freude der Anleger über die Annäherung im US-chinesischen Handelsstreit wieder etwas nachgelassen. Am Dienstag erinnerte die Androhung von US-Sonderzöllen auf etliche europäische Produkte die Investoren daran, dass das Thema Handelsspannungen auf der Agenda bleibt. Gleichwohl schlossen die wichtigsten Aktienindizes im Plus.

Der EuroStoxx 50 stieg um 0,30 Prozent auf 3507,98 Punkte. Für den französischen Cac 40 ging es am Dienstag um 0,16 Prozent auf 5576,82 Punkte nach oben.

Der FTSE 100 schaffte gar im Handelsverlauf den Sprung auf den höchsten Stand seit Jahresbeginn und schloss 0,82 Prozent höher bei 7559,19 Punkten. Der britische Leitindex profitierte von dem nachgebenden Pfund, da eine schwächelnde Heimatwährung den Export Grossbritanniens ankurbeln kann.

Nach dem Burgfrieden im Handelsstreit mit China nimmt US-Präsident Donald Trump nun wieder Europa ins Visier. Die US-Regierung droht der Europäischen Union wegen verbotener Flugzeugsubventionen mit weiteren milliardenschweren Sonderzöllen. Für etliche europäische Exporte – von Lebensmitteln wie Oliven, Fleisch und Käse über Whisky bis hin zu Gusseisenrohren – könnten die Einfuhrschranken erhöht werden.

Im europäischen Branchenvergleich hatten die als defensiv geltenden Aktien von Versorgern sowie die Papiere der Hersteller von Haushaltsgütern die Nase vorn: Die Subindizes im marktbreiten Stoxx Europe 600 zogen um 1,92 beziehungsweise 1,20 Prozent an.

Der Index der Autoindustrie aber gab um 0,34 Prozent nach. Hier belasteten offenbar Ängste, dass nach den jüngsten Drohungen aus den USA auch die europäischen Autounternehmen wieder in Trumps Visier geraten könnten.

Unter den Einzelwerten verzeichnete der schweizerische Pharmakonzern Novartis ein Plus von rund einem halben Prozent. Dessen Tochter Sandoz führt in zahlreichen EU-Ländern das Nachahmermittel Gefitinib zur Krebsbehandlung ein. Zuvor hatte der Hersteller des Originals, Astrazeneca, die Marktexklusivität in den betroffenem Staaten verloren.

Die Aktien des Brauereikonzern AB Inbev kletterten als einer der Favoriten im EuroStoxx um gut 2 Prozent nach oben. Laut einem Medienbericht könnte der baldige Börsengang der Asien-Sparte in Hongkong bis zu 9,8 Milliarden US-Dollar schwer sein und damit den Börsengang des US-Fahrdienstvermittlers Uber aus dem Mai in den Schatten stellen. (awp/mc/ps)

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