Paris – Die wichtigsten europäischen Börsen sind am Dienstag mit leichten Gewinnen aus dem Handel gegangen. Frische Konjunkturdaten aus Deutschland und den USA brachten dabei nur wenig Impulse. Das eher lustlose Geschäft sei von Schnäppchensuchern auf der Jagd nach billigen zyklischen Aktien geprägt gewesen, die Risikoneigung der Anleger habe insgesamt abgenommen, erklärte Marktstratege Ishaq Siddiqi von ETX Capital in London. Der EuroStoxx 50 schloss mit einem Plus von 0,57 Prozent bei 2.922,93 Punkten. Der CAC 40 in Paris zog um 0,56 Prozent auf 4.195,61 Punkte an. In London legte der FTSE 100 um 0,21 Prozent auf 6.571,46 Punkte zu.
In Deutschland war der Ifo-Geschäftsklimaindex im September zum fünften Mal in Folge gestiegen. Bankvolkswirte hatten allerdings ein deutlicheres Wachstum erwartet. In den USA hatte sich die Stimmung der Konsumenten im September zudem stärker als erwartet eingetrübt. Die US-Hauspreise hatten hingegen im Juli weiter kräftig zugelegt.
Aus Branchensicht führten Telekomwerte die Gewinner in Europa an. Der entsprechende Subindex im breiten Index Stoxx Europe 600 stieg um 0,83 Prozent. Der grössere Einfluss der spanischen Telefonica beim italienischen Konkurrenten Telecom Italia wurde positiv aufgenommen. Die Aktien des ehemaligen italienischen Staatsmonopolisten verteuerten sich um 1,69 Prozent. Die Papiere der Spanier stiegen um 0,22 Prozent.
Telefonica ist gemeinsam mit den Banken Intesa Sanpaolo , Mediobanca und dem Versicherer Generali über die Beteiligungsgesellschaft Telco an Telecom Italia beteiligt. Die Investmentgesellschaft hält bislang rund 22 Prozent am italienischen Konzern. Telefonica stockt nun seinen Anteil an der Gesellschaft über eine Kapitalerhöhung von bisher 46 auf 66 Prozent auf.
Die Aktien von Total profitierten von einem positiven Analystenkommentar und waren mit einem Plus von 2,55 Prozent Spitzenreiter im EuroStoxx. Am unteren Ende des europäischen Leitindex befanden sich die Papiere der Deutschen Post und von Essilor. (awp/mc/pg)