Paris – Gestützt auf einen positiv aufgenommenen US-Arbeitsmarktbericht haben sich die europäischen Börsen am Freitag erholt. Der EuroStoxx 50 stoppte seine Korrekturbewegung und ging mit plus 0,91 Prozent auf 2979,94 Punkte aus dem Handel. Auf Wochensicht bleibt bei dem Leitindex der Eurozone damit allerdings ein sattes Minus von 3,46 Prozent. Das war die schwächste Handelswoche seit Ende August. In Paris gewann der Cac-40-Index am Freitag 0,72 Prozent bei 4129,37 Punkte. Der Londoner Leitindex FTSE 100 erholte sich um 0,83 Prozent auf 6551,99 Punkte.
Ein Börsianer nannte die Arbeitsmarktdaten aus den USA «gut, aber auch nicht zu gut». So werden Tapering-Sorgen aus seiner Sicht nicht noch stärker entfacht. Als «Tapering» wird die Drosselung der milliardenschweren Anleihenkäufe der US-Notenbank, die als geldpolitische Konjunkturhilfe eingesetzt werden, bezeichnet. Die US-Wirtschaft hat im November 203 000 neue Stellen geschaffen – das waren 18 000 mehr als im Schnitt erwartet. Die Arbeitslosenquote sank überraschend auf 7,0 Prozent. Ashraf Laidi, Marktstratege bei City Index, verweist auf die geringe Inflation als wichtige Komponente der Fed-Entscheidungen. Sie stehe gegen Bremsmassnahmen.
Finanzdienstleister waren die grössten Gewinner im europäischen Handel mit einem Plus von 1,14 Prozent im Stoxx 600 Financial Services Index. Schwächster Sektor in Europa waren wie schon am Vortag die Einzelhandelswerte im Stoxx 600 Retail-Index mit minus 1,60 Prozent. Zu den grössten Verlierern zählte hier die Kering-Aktie, die als zweitschlechtester Wert im Cac-40-Index 1,07 Prozent auf 152,55 Euro verlor. Die Analysten von Natixis hatten ihr Kursziel gesenkt.
An der EuroStoxx-50-Spitze verteuerten sich L’Oreal um 3,64 Prozent. Die Aktie profitierte Händlern zufolge vom Verkauf des Nestle-Anteils am Aromenhersteller Givaudan, da Spekulationen um einen Ausstieg der Schweizer bei dem französischen Kosmetikkonzern nährten. Grösster Verlierer in dem Eurozonen-Leitindex Orange mit minus 0,90 Prozent.
In den Niederlanden gewannen die Papiere von PostNL 1,93 Prozent, während TNT Express um 4,72 Prozent abrutschten. Der Postkonzern verkauft rund die Hälfte des 29,8-prozentigen Anteils am Logistik- und Expressdienstleister TNT. (awp/mc/pg)