EU-Schluss: Wenig verändert vor Zinsentscheidung in USA

Paris – Vor der Zinsentscheidung der US-Notenbank (Fed) haben sich die Anleger an den europäischen Aktienmärkten zurückgehalten. Die wichtigsten Börsenbarometer schlossen am Mittwoch wenig verändert. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 ging 0,12 Prozent höher bei 3279,20 Punkten aus dem Handel. Das Mitte Juni erreichte Hoch seit September 2008 ist damit knapp 40 Punkte oder rund ein Prozent entfernt. Der Pariser Leitindex CAC 40 verlor zur Wochenmitte 0,13 Prozent auf 4530,37 Punkte, in London stieg der FTSE-100-Index um 0,17 Prozent auf 6778,56 Punkte.

Die Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) erwartet eine Reduzierung der konjunkturstützenden Wertpapierkäufe der Fed um weitere 10 Milliarden auf 35 Milliarden US-Dollar. Darüber hinaus erhoffe sich der Markt aber klare Kommentare der Notenbankchefin Janet Yellen über die weitere Vorgehensweise in der Geldpolitik, sagte LBBW-Analyst Ralph Herre.

Indes hatte die britische Notenbank weitere Hinweise auf eine Leitzinserhöhung noch im laufenden Jahr gegeben. Angesichts der Wirtschaftserholung sei man überrascht, dass die Märkte nur eine geringe Möglichkeit einer Zinserhöhung in diesem Jahr sehen, heisst es im Protokoll zur Sitzung des geldpolitischen Ausschusses vom 4. und 5. Juni.

Der Index der Telekomwerte führten in Europa das Branchentableau mit einem Plus von 0,72 Prozent an. Vom weltgrössten Online-Händler Amazon wird an diesem Mittwoch die Präsentation seines ersten Smartphones erwartet. In Grossbritannien verhandle Amazon mit Vodafone und der Telefonica-Tochter O2, schrieb die «Financial Times». Die Aktien beider Telekom-Konzerne stiegen um mehr als ein Prozent und gehörten damit zu der Spitzengruppe im Auswahlindex Stoxx Europe 50 .

Energiewerte zählten zu den weiteren Favoriten in Europa: Der Branchenindex legte um 0,67 Prozent zu. In London stiegen die Aktien von BP um 1,64 Prozent, die A-Aktien von Royal Dutch Shell gewannen in Amsterdam 1,16 Prozent. Dominierendes Thema am Ölmarkt blieben die Konflikte im Irak. Ölfirmen haben angeblich damit begonnen, ausländisches Personal aus dem Irak abzuziehen. Dies dürfte laut Experten die Produktionsperspektiven des Landes weiter eintrüben.

In London sackten die Titel von Premier Foods um rund neuneinhalb Prozent ab. Der Lebensmittelkonzern hatte bei der Bekanntgabe eines neuen Gemeinschaftsunternehmens auch gleich einen Zwischenbericht gegeben, der bei den Anlegern gar nicht gut ankam. Denn die Briten hatten ihr Umsatzziel kassiert. (awp/mc/pg)

Euronext

Exit mobile version