London – Nach dem deutlichen Kursrutsch am Vortag haben sich die wichtigsten europäischen Aktienmärkte am Mittwoch freundlich präsentiert. Der EuroStoxx 50 stieg gegen Mittag um 0,36 Prozent auf 2.452,25 Punkte, nachdem er am Dienstag wegen zunehmender Sorgen um den Schuldentausch Griechenlands um 3,41 Prozent abgesackt war. Der CAC 40 in Paris gewann zuletzt 0,72 Prozent auf 3.386,92 Punkte. Für den Londoner FTSE 100 ging es um 0,29 Prozent auf 5.782,34 Punkte nach oben.
Die Anleger zeigten sich Händlern zufolge erleichtert, dass es in Asien trotz der steigenden Nervosität wegen des Anleihentauschs in Griechenland nicht zu panikartigen Verkäufen gekommen war. Allerdings bleibt ein Erfolg des freiwilligen Schuldenschnitts zugunsten Griechenlands bis zur letzten Minute ungewiss. Einen Tag vor Ablauf der Erklärungsfrist am Donnerstagabend steht noch nicht einmal fest, ob sich alle griechischen Gläubiger daran beteiligen werden.
Athen und die internationalen Geldgeber des pleitebedrohten Landes peilen eine Zustimmungsquote von 90 Prozent an. Sollte die Zustimmung geringer ausfallen, dürften nachträglich Umschuldungsklauseln eingeführt werden, mit denen ein Verzicht privater Gläubiger erzwungen werden kann. Gläubiger können ihre Zustimmung zum freiwilligen Forderungsverzicht bis Donnerstag, 21.00 Uhr mitteleuropäischer Zeit, abgeben. Danach wollen die Regierung sowie die Eurogruppe Bilanz ziehen – und bereits am Freitag entscheiden, wie es weitergehen soll.
Indes haben der Versicherer Assicurazioni Generali sowie die Banken Societe Generale und Unicredit bereits das Angebot zum Umtausch der griechischen Staatsanleihen angenommen. Ihre Aktien verbuchten jeweils Aufschläge. Die Titel der Bank HSBC rückten um 0,78 Prozent vor. Das Unternehmen hatte angekündigt, Teile seiner Versicherungssparten in Lateinamerika und Asien zu verkaufen.
Favorit im «Footsie» waren die Aktien des Kfz-Versicherers Admiral Group , die um 10,48 Prozent auf 1.149 Pence in die Höhe schnellten. Die Anleger honorierten damit den unerwartet hohen Gewinn im vergangenen Jahr.
Auch ansonsten waren Finanzwerte gefragt: So stiegen an der EuroStoxx-Spitze die Titel von ING um 2,27 Prozent auf 6,657 Euro. Die Papiere von Intesa SanPaolo verteuerten sich um 2,24 Prozent.
Im weiteren Handelsverlauf dürften dann Konjunkturnachrichten in den Fokus rücken. Um 14.15 Uhr werden in den USA die jüngsten Daten des Dienstleisters ADP veröffentlicht, die als ein Indikator für den am Freitag anstehenden, grossen Arbeitsmarktbericht gelten. (awp/mc/pg)