EU-Schluss: Gewinne nach Wirtschaftsdaten

EU-Schluss: Gewinne nach Wirtschaftsdaten

Paris – Die wichtigsten europäischen Aktienmärkte haben am Freitag von einer Reihe guter Wachstumsdaten aus der Eurozone profitiert. Unterstützung kam zudem von den US-Börsen, die ungeachtet gemischt ausgefallener heimischer Daten zulegten. Im Fokus stand zudem erneut Italien. Der EuroStoxx 50 stieg um 0,68 Prozent auf 3119,06 Punkte. Insgesamt legte der Eurozonenleitindex nun die zweite Woche in Folge zu. Sein Plus in den abgelaufenen fünf Handelstagen betrug 2,6 Prozent.

Für den französischen Cac-40-Index ging es am Freitag um 0,63 Prozent auf 4340,14 Punkte nach oben, während der FTSE 100 in London mit plus 0,06 Prozent bei 6663,62 Punkten auf der Stelle trat. In Italien sprang der FTSE MIB um 1,62 Prozent hoch. Am Donnerstagabend war der italienische Regierungschef Enrico Letta zurückgetreten und machte den Weg für seinen parteiinternen Herausforderer Matteo Renzi frei. Der will nun einen radikalen Umschwung und eine tiefgreifende Veränderung herbeiführen. Von ihm erhoffen sich viele Börsianer in Italien strukturelle Reformen.

Mit Blick auf die Konjunkturdaten war Italiens Wirtschaft zum Jahresende erstmals seit Mitte 2011 wieder gewachsen. Frankreichs Wirtschaft war Ende 2013 wieder auf den Wachstumspfad zurückgekehrt und auch das deutsche Bruttoinlandsprodukt hatte unerwartet deutlich zugelegt. Die Wirtschaft im angeschlagenen Euroland Portugal hatte ihre Erholung zudem mit höherem Tempo als von Experten erwartet fortgesetzt.

Im Branchentableau lagen fast alle Sektoren im Plus. Besonders gefragt waren die konjunktursensiblen Rohstoffwerte , die im Zuge steigender Metallpreise um 1,18 Prozent zulegten. Besonders gefragter Branchenvertreter war Fresnillo , die an der Spitze des britischen «Footsie» mehr als fünf Prozent gewannen. Die Papiere des Bergbauunternehmens Anglo American hingegen büssten 0,91 Prozent ein, Im abgelaufenen Geschäftsjahr hatte der Minenbetreiber dank eines Sparprogramms seinen Verlust zwar zurückgefahren. Wie auch im Vorjahr waren allerdings milliardenschwere Abschreibungen auf Minenprojekte angefallen.

Im EuroStoxx 50 waren die Aktien der französischen Bank BNP Paribas erneut Schlusslicht. Nach einem Minus von knapp drei Prozent am Vortag infolge eines enttäuschenden Geschäftsberichts gaben sie nun nach Analystenkommentaren um ein weiteres Prozent nach. Neben S&P Capital IQ und Natixis hatte auch die UBS ihr Anlageurteil für BNP gesenkt. Nach der jüngst starken Kursentwicklung dürfte die Kombination aus einem nicht überzeugenden Quartalsergebnis und dem schwächer als von ihm erwarteten Ausblick für 2016 der Aktie den Schwung nehmen, hatte Analyst Nick Davey geschrieben. (awp/mc/pg)

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