EU-Schluss: Leichte Verluste vor US-Zinsentscheid

Paris – Die wichtigsten europäischen Börsen haben Mittwoch vor der US-Zinsentscheidung leicht nachgegeben. Analyst Michael Hewson von CMC Markets machte für die Abschwächung Gewinnmitnahmen vor der am Abend anstehenden Bekanntgabe der Ergebnisse der jüngsten US-Notenbanksitzung verantwortlich. Der EuroStoxx 50 fiel nach einem freundlichen Verlauf am Nachmittag ins Minus und verlor letztlich 0,33 Prozent auf 3.040,69 Punkte. Im frühen Handel hatte der Leitindex der Eurozone den höchsten Stand seit Februar 2011 erreicht. In Paris sank der CAC 40 um 0,09 Prozent auf 4.274,11 Punkte. Der Londoner FTSE 100 stieg um 0,04 Prozent auf 6.777,70 Punkte.

Nach Aussage von Gregor Kuhn vom Broker IG gehen die meisten Anleger davon aus, dass die Fed weder die Leitzinsen erhöht, noch die monatlichen Anleihenkäufe kurzfristig zurückfährt. «Sollte dieses Szenario tatsächlich eintreten, stellt sich die Frage, inwieweit das Ganze schon eingepreist ist. Kommen also im Anschluss noch massive Anschlusskäufe von Akteuren, die besagten Entscheid bis dato an der sicheren Seite abgewartet haben – oder sind bereits alle drinnen und nutzen den zeitnahen Euphorie-Schub, um Gewinne mitzunehmen und lösen damit die langsam mal fällige Konsolidierung aus, um die Aktienmärkte auch mal durchatmen zu lassen», ergänzte Kuhn.

Bester Sektor in Europa waren Autos mit einem Plus des Branchenindex Stoxx 600 Autos & Parts von 1,08 Prozent. Kräftige Kursgewinne der VW-Vorzugsaktien nach einem guten Quartalsbericht stützten den Sektor. Schwächste Branche waren Immobilienwerte mit einem Minus von einem knappen Prozent. Unter den Einzelwerten waren die Papiere von Eni mit plus 1,33 Prozent gut gefragt. Dem italienischen Ölkonzern macht weiterhin die Wirtschaftskrise in Europa zu schaffen. Unter dem Strich war der bereinigte Überschuss im dritten Quartal um mehr als 30 Prozent eingebrochen. Analyst Oswald Clint von Bernstein stufte die Ergebnisse aber als deutlich über seinen Erwartungen ein.

Barclays legten um 0,90 Prozent zu. Die britische Grossbank hatte im dritten Quartal wegen der flauen Märkte operativ deutlich weniger verdient, Händler lobten aber die gute Entwicklung des Vorsteuerergebnisses. Die Titel von Standard Chartered fanden sich am Stoxx-Ende ein. Die Anteile an der britischen Grossbank verbilligten sich um 2,30 Prozent. Die Experten von UBS hatten ihr Kursziel für die Titel gesenkt. (awp/mc/pg)

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