London – Der EuroStoxx 50 hat am Montag nach einer leichten Berg- und Talfahrt praktisch unverändert geschlossen. Von den im Vergleich zum Vormonat unveränderten Inflationsdaten im Euroraum gingen kaum Impulse aus. Mit plus 0,01 Prozent bei 3228,24 Punkten ging der Leitindex der Eurozone aus dem Handel, beendete damit das zweite Quartal aber freundlich mit einem Plus von zwei Prozent. Seit Jahresbeginn legte er sogar um knapp vier Prozent zu. Der Cac 40 sank am Montag in Paris um 0,32 Prozent auf 4422,84 Punkte. Der Londoner FTSE-100-Index verlor 0,20 Prozent auf 6743,94 Punkte.
«Die auf einem Tief verbliebene Verbraucherpreissteigerung in Europa war weitgehend erwartet worden und konnte keine weitere Zinssenkungsfantasie wecken», sagte Marktanalyst Andreas Paciorek von CMC Markets.
Stärkster Sektor in Europa waren die Finanzdienstleister mit plus 0,67 Prozent, während der Bankensektor am Ende des Stoxx Europe 600 um 0,68 Prozent nachgab. Besonders deutlich verloren südeuropäische Titel wie etwa die der Banco Popolare oder Ubi Banca in Italien, die jeweils um die drei Prozent nachgaben. Im EuroStoxx sanken die Aktien der Societe Generale als Index-Schlusslicht um 1,87 Prozent, während die Titel von BNP Paribas um 0,27 Prozent stiegen. Medienberichten zufolge sind die letzten Details der historischen US-Strafe gegen die französische Grossbank BNP geklärt. Diese habe wegen der Verletzung von amerikanischen Handelssanktionen einer Strafe von 8,9 Milliarden US-Dollar zugestimmt, um den Verlust ihrer US-Banklizenz zu vermeiden.
Favorit im Leitindex der Eurozone waren die Philips-Aktien mit plus 4,13 Prozent. Der niederländische Elektrokonzern will die teure Entwicklung von LED-Lampen und Autolicht nicht mehr alleine stemmen und sucht Geldgeber für die Zukunft der Geschäfte. Dazu werden die beiden schnell wachsenden Sparten in ein eigenständiges Unternehmen mit rund 1,4 Milliarden Euro Umsatz ausgelagert. Nachgedacht wird zugleich auch über einen Börsengang.
ING gaben um 0,53 Prozent nach. Der niederländische Finanzkonzern konkretisierte laut Insidern den Preis für den Börsengang seines europäischen Versicherungsgeschäfts. Die Aktien sollen nun zu einem Stückpreis von 19,50 bis 20,50 Euro verkauft werden, wie die Nachrichtenagentur Bloomberg berichtete. Die Angebotsfrist endet an diesem Dienstag. Ursprünglich hatte ING einen Preis von 18,50 bis 22 Euro für die zum Verkauf stehenden 70 Millionen Aktien aufgerufen. Alle Papiere seien gezeichnet worden, hiess es nun. Erstmals gehandelt werden sollen die Aktien an diesem Mittwoch (2. Juli) an der Amsterdamer Börse.
In London gaben die Aktien von Fluggesellschaften nach einem Analystenkommentar der US-Investmentbank Merrill Lynch kräftig nach. Easyjet, abgestuft auf «Underperform», büssten als Schlusslicht im «Footsie» 6,44 Prozent ein. Die Papiere von IAG wurden in Mitleidenschaft gezogen und verloren auf dem vorletzten Tabellenplatz 3,47 Prozent. (awp/mc/upd/ps)