EU-Schluss: Britische Börse schwächelt
London – Mit Ausnahme der Börse Grossbritanniens hat an den europäischen Aktienmärkten am Mittwoch Feiertagsruhe geherrscht. Der FTSE 100 beendete den insgesamt recht ruhigen Handelstag nach einem zunächst freundlichen Verlauf mit negativem Vorzeichen. Der britische Leitindex («Footsie») schloss mit einem Abschlag von 0,44 Prozent auf 7385,26 Punkte.
Die Freude über positive Geschäftsberichte wurde am Nachmittag vom steigenden Pfund überschattet. Überraschend schwache Stimmungsdaten aus dem Verarbeitenden Gewerbe der USA hatten auf den US-Dollar gedrückt und so der britischen Währung Auftrieb gegeben. Aktien exportorientierter Unternehmen kann dies belasten.
Unter den Spitzenwerten im «Footsie» gewannen die Aktien der Supermarktkette Sainsbury knapp 4 Prozent. Umsatz und Gewinn des vierten Geschäftsquartals hätten positiv überrascht, hiess es seitens des US-Analysehauses Bernstein Research, auch wenn die Umsätze auf vergleichbarer Fläche erneut gesunken waren.
Für die Anteile der Londoner Börse (LSE) selbst ging es um 3,4 Prozent nach oben. Im Auftaktquartal 2019 war es dem Marktbetreiber trotz eines Rückgangs im Aktienhandel gelungen, den Umsatz zu steigern. Analystin Joanna Nader von RBC verwies insbesondere auf die Geschäftsdynamik im Bereich Abwicklung ausserbörslich gehandelter Derivate.
Unter den Schlusslichtern im Index fielen die Anteilscheine von Just Eat um 2,7 Prozent. Analyst Marcus Diebel von der US-Bank JPMorgan ist mittlerweile skeptisch gestimmt. Er stufte die Papiere des Online-Essenslieferanten gleich um zwei Stufen von «Overweight» auf «Underweight» ab. Der britische Heimatmarkt sei der Haupttreiber für die Aktien von Just Eat, doch das dortige Geschäft schwäche sich immer rascher ab, schrieb er. Die strukturellen Probleme würden entsprechend klarer zu Tage treten. (awp/mc/ps)