EU-Schluss: ESTX50 gibt 0,2% auf 3’254 Punkte nach

Boerse

London – Europas wichtigste Aktienmärkte haben am Donnerstag mehrheitlich im Minus geschlossen. Eine Ausnahme bildete die Londoner Börse, die von der weiterhin lockeren Geldpolitik der Bank of England (BoE) profitierte. Als Belastung für die anderen europäischen Handelsplätze erwiesen sich negativ aufgenommene Geschäftszahlen einiger Unternehmen sowie der festere Eurokurs.

Der EuroStoxx 50 endete mit einem Minus von 0,16 Prozent bei 3253,61 Punkten. Der Pariser CAC-40-Index trat mit einem Verlust von 0,01 Prozent bei 4794,29 Punkten praktisch auf der Stelle. Der Londoner FTSE 100 stieg hingegen um 0,47 Prozent auf 7140,75 Punkte.

Die britische Notenbank hält an ihrem lockeren geldpolitischen Kurs fest. Wie die Bank of England am Donnerstag in London mitteilte, beträgt der Leitzins weiterhin 0,25 Prozent. Auf dieses Niveau hatte sie ihn kurz nach dem Brexit-Votum vom Sommer reduziert. Auch das Volumen der Wertpapierkäufe zur Konjunkturstützung wurde mit 435 Milliarden Pfund unverändert belassen.

Aus Branchensicht waren die Technologieaktien mit einem Plus von knapp 2 Prozent Spitzenreiter im europäischen Stoxx Europe 600. Dazu trug der fast 6-prozentige Kurssprung von Nokia bei. Der finnische Netzwerkausrüster hatte zwar die Investitionszurückhaltung der Mobilfunknetzanbieter zu spüren bekommen und im Schlussquartal 2016 einen unerwartet deutlichen Umsatzrückgang erlitten. Doch dafür überraschte die Margenentwicklung positiv.

Der Index der Unternehmen aus der Medizinbranche verlor rund 1,2 Prozent, was den letzten Platz in der Übersicht bedeutete. Papiere des dänischen Insulinherstellers Novo Nordisk verloren angesichts des angekündigten Gegenwinds in den USA am Stoxx-50-Ende mehr als 7 Prozent an Wert.

Für den Autoaktien-Index ging es angesichts enttäuschender Zahlen von Daimler um 0,8 Prozent bergab. Die Aktien des Stuttgarter Premiumherstellers gehörten mit rund minus 2,7 Prozent auch zu den grössten Verlierern im EuroStoxx 50.

Der Bankenindex litt mit minus 0,6 Prozent vor allem unter negativen Unternehmensnachrichten aus Deutschland. Die Aktien der Deutschen Bank büssten nach dem zweiten Jahr in Folge mit einem Milliardenverlust mehr als 5 Prozent ein.

Bei der Unicredit sorgte die Ankündigung, dass sie im Zuge der anstehenden Kapitalerhöhung ihre Aktien mit einem deftigen Abschlag anbietet, für einen Kursrückgang von 1,7 Prozent. Besser machte es der niederländische Konkurrent ING, der 2016 von einem starken Kundenwachstum und regen Neugeschäft profitiert hatte und seine Anteilseigner mit einem Kursplus von rund 1 Prozent erfreute.

Die Aktien des Konsumgüterkonzerns Reckitt Benckiser gewannen trotz einer möglichen, 17 Milliarden US-Dollar schweren Offerte für den amerikanischen Babynahrungshersteller Mead Johnson mehr als 4 Prozent. Nach Einschätzung von UBS-Analystin Pinar Ergun können die Briten eine solche Transaktion finanziell stemmen. (awp/mc/upd/ps)

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