Paris – Überraschend gute Konjunkturdaten haben am Donnerstag Europas Börsen angetrieben. Die Stimmung der Einkaufsmanager in der Eurozone hatte sich im August überraschend stark aufgehellt. In Deutschland hatte die Stimmung in der Industrie den höchsten Stand seit zwei Jahren erreicht. Zudem gab es noch positive Impulse von Daten aus China.
Nach drei Verlusttagen in Folge legte der EuroStoxx 50 wieder deutlich zu und schloss mit plus 1,36 Prozent bei 2.812,32 Punkten. Für den CAC 40 in Paris ging es um 1,10 Prozent auf 4.059,12 Punkte nach oben. In London zog der FTSE 100 um 0,88 Prozent auf 6.446,87 Punkte an.
Die Daten zur Stimmung der Einkaufsmanager sprechen nach Einschätzung der Postbank für eine Fortsetzung der Konjunkturerholung in der Eurozone. Deutschland dürfte sich dabei weiter als Treiber erweisen. Nach dem Ende der Rezession im Währungsraum sollten auch im weiteren Verlauf des Jahres positive Wachstumsraten verzeichnet werden, erwarten die Experten. In der weltweit zweitgrössten Volkswirtschaft China zeigt die Wirtschaft ausserdem Anzeichen einer Stabilisierung. Nach zuletzt besseren «harten» Konjunkturdaten aus der Realwirtschaft zeichnen nun auch die Stimmungsindikatoren ein freundlicheres Bild.
Europaweit die grössten Gewinne gab es bei den Sektoren Autos und Banken . Beide legten um knapp 1,7 Prozent zu. Die einzige Branche mit negativem Vorzeichen an diesem Tag war der Immobiliensektor , der um 0,31 Prozent nachgab.
Die Aktien von Ahold kletterten nach Zahlen an der Spitze des Amsterdam-Exchanges-Index (AEX) um 5,20 Prozent auf 12,855 Euro nach oben. Der niederländische Supermarktbetreiber meldete ein besser als erwartetes operatives Ergebnis im zweiten Quartal und stellt seinen Aktionären einen weiteren Geldregen oder Zukäufe in Aussicht. Nachdem der Konzern Anfang Juni erst sein Aktienrückkaufprogramm erheblich aufgestockt hatte, kündigte Ahold zur Vorlage der Halbjahresbilanz im Laufe der nächsten Monate weitere Bekanntmachungen an.
An der Börse in Zürich schnellten die Titel von Nobel Biocare um mehr als 15 Prozent in die Höhe. Der schweizerische Dentalimplantat-Hersteller hatte im zweiten Quartal mit seinem Umsatz positiv überrascht.
IMI gewannen nach Zahlen zum ersten Halbjahr an der FTSE-100-Spitze bei hohem Handelsvolumen 5,82 Prozent. Zeitweise stiegen sie sogar um acht Prozent, was der deutlichste Anstieg der Maschinenbau-Aktie seit etwa 25 Jahren war. Der Konzern plant für die nächsten 5 Jahre nun Übernahmen im Wert von insgesamt einer Milliarde Britische Pfund. (awp/mc/pg)