EU-Verlauf: Gewinne abgeschmolzen
London – Die europäischen Aktienmärkte haben sich am Mittwoch kaum von ihren Vortagsverlusten erholen können. Nach einem freundlichen Handelsstart schmolzen die Gewinne bis zum Mittag fast komplett zusammen. Marktexperten verwiesen auf die anhaltenden Sorgen über eine nachlassende chinesische Wirtschaftsdynamik, betonten aber, dass sich die asiatischen Börsennotierungen im Handelsverlauf von ihren Tiefs erholt hätten. Zudem liessen die Futures auf die US-Indizes für den Nachmittag einen moderat freundlichen Handelsauftakt an der Wall Street erwarten.
Der EuroStoxx 50 notierte zuletzt noch 0,09 Prozent höher bei 2.578,95 Punkten. In Paris behauptete der CAC 40 ein Plus von 0,22 Prozent auf 3.538,69 Punkte und der Londoner FTSE 100 stand 0,08 Prozent höher bei 5.895,98 Punkten. Im Fokus standen Zahlen von Inditex und Generali sowie ein erfolgreiches Börsendebüt in den Niederlanden. Am Nachmittag könnten noch neue Daten vom US-Immobilienmarkt bewegen.
In der Branchenübersicht fiel der anfangs freundliche Sektorindex für Rohstoffe abbauende Unternehmen um 0,39 Prozent zurück. Gleiches galt für den Bankensektor, der mit 0,05 Prozent ins Minus drehte. Die jüngst gebeutelten Autowerte – zum Handelsauftakt als bester Sektor noch mehr als ein Prozent im Plus – behaupteten lediglich Gewinne von 0,37 Prozent.
Unternehmensseitig richteten die Blicke der Anleger sich auf den spanischen Modekonzern Inditex, der im vergangenen Jahr seinen Gewinn dank Geschäftseröffnungen in Asien und einem erfolgreichen Internethandel steigerte und die Markterwartungen übertraf. Die Aktien notierten moderate 0,08 Prozent höher. Dagegen verdiente der italienische Versicherer Generali 2011 wegen hoher Abschreibungen auf Griechenland-Anleihen und Beteiligungen deutlich weniger als erwartet, was die Papiere um 2,73 Prozent sinken liess.
Die Aktien von Sainsbury gewannen 3,40 Prozent, nachdem die britische Supermarktkette mit ihrem Umsatzwachstum für das vierte Quartal positiv überrascht hatte. Der niederländische Kabelnetzbetreiber Ziggo machte derweil beim seit Jahresbeginn grössten Börsengang in Europa eine gute Figur. Der erste Kurs der Aktie in Amsterdam lag bei 21,20 Euro und damit deutlich über dem Ausgabekurs von 18,50 Euro. Zuletzt notierten die Titel bei 21,70 Euro. Vor dem Sprung aufs Parkett hatten die Eigentümer 43,5 Millionen Aktien am oberen Ende der Preisspanne platziert und so knapp 805 Millionen Euro eingesammelt. (awp/mc/ps)