EU-Schluss: Kursplus am ruhigen ‹Hexensabbat›

EU-Schluss: Kursplus am ruhigen ‹Hexensabbat›

Paris – Die europäischen Aktienmärkte sind am Freitag mit Kursgewinnen ins Wochenende gegangen: Der EuroStoxx50  schloss 0,25 Prozent höher bei 3096,49 Punkten. Auf Wochensicht erholte sich der Leitindex der Eurozone um mehr als drei Prozent, nachdem er in der Vorwoche in ähnlicher Höhe nachgegeben hatte. Der Pariser Cac-40-Index  gewann am Freitag 0,17 Prozent auf 4335,28 Punkte. In London kletterte der Leitindex FTSE 100  um 0,23 Prozent auf 6557,17 Punkte nach oben und erreichte ein Wochenplus von 0,45 Prozent.

Die Märkte hätten einen relativ ruhigen «Hexensabbat» verlebt, fassten die Analysten vom Broker IG zusammen. An diesem grossen Verfallstag an den Terminbörsen sind Optionen und Futures auf Aktien und Indizes ausgelaufen. Der Anstieg des Leistungsbilanzsüberschusses des Euroraums im Januar auf einen Rekordwert habe aber das Vertrauen der Investoren in die europäischen Börsen weiter unterstützt. Am Nachmittag gaben neben der fester einsetzenden Wall Street auch überraschend optimistische Verbraucher in Europa den Märkten einen Schub: Die Konsumstimmung in der Eurozone war auf den höchsten Stand seit über sechs Jahren gestiegen.

In London hätten die Minenwerte dem Markt nach oben geholfen, sagte Marktanalyst David Madden vom Broker IG. Die Aktien des Silber- und Goldminenbetreibers Fresnillo verteuerten sich als zweitbester Wert im Footsie um 2,14 Prozent auf 885 Britische Pence. Nach der jüngsten Korrektur in dem Sektor wegen des Einbruchs beim Kupferpreis habe es eine Reaktion gegeben – die Anleger hätten aber noch kein neues Vertrauen in den Sektor gefasst, sagte Madden. Eine neue Verschlechterung in China könnte den Sektor wieder unter Druck bringen. Anglo American verbesserten sich um 1,98 Prozent. Die Rohstoffwerte waren vor dem Wochenende auch der europaweit beste Sektor mit einem Plus von 1,07 Prozent.

Tagesgewinner im EuroStoxx-50-Index waren die Titel des Energieversorgers Eni mit einem Plus von 2,33 Prozent auf 18,00 Euro. Dabei hatte sich Konzernchef Paolo Scaroni am Vortag besorgt geäussert, dass der Konflikt um die Schwarzmeerinsel Krim das Gaspipeline-Projekt South Stream in Gefahr bringen könnte. Durch die Pipeline, die unter anderem auf dem Grund des Schwarzen Meeres verlaufen soll, soll künftig russisches Gas nach Europa fliessen.

Zu den Verlierern zählten indes Finanzwerte. Am Ende der beiden europäischen Auswahlindizes verloren ING-Aktien 3,19 Prozent auf 10,03 Euro. Auch in London zählten Banken zu den Verlierern. Lloyds Banking Group waren mit 1,75 Prozent zweitschlechtester Wert im Stoxx-50-Index. (awp/mc/pg)

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