EU-Schluss: Gewinne trotz Zypern
Paris – Die meisten europäischen Börsen haben sich am Mittwoch von der kritischen Situation um Zypern unbeeindruckt gezeigt und markant fester geschlossen. Der EuroStoxx 50 stieg um 1,38 Prozent auf 2.708,90 Punkte. Der CAC 40 in Paris kletterte um 1,43 Prozent auf 3.829,56 Punkte. Lediglich der Londoner FTSE 100, der von den weiterhin schwachen Bergbauaktien dominiert wurde, endete im Minus und verlor 0,13 Prozent auf 6.432,70 Punkte. Die britischen Papiere wurden zudem von einer reduzierten Wachstumsprognose der Regierung für das laufende Jahr belastet.
Trotz der vom zyprischen Parlament abgelehnten Zwangsabgabe auf Spareinlagen dominiere die Hoffnung auf eine Lösung der Schuldenkrise in Zypern, hiess es am Markt. Nun hofft der Inselstaat auf Rettung in Russland. Dass allerdings russische Investoren bei der zyprischen Popular Bank einsteigen und damit den Finanzbedarf des Inselstaates um vier Milliarden Euro verringern würden, hat die Regierung Zyperns mittlerweile dementiert.
Mit Blick auf die 19 Branchen des Stoxx Europe 600 zählte der zuletzt gebeutelte Bankensektor mit plus 0,95 Prozent zu den grössten Gewinnern. Im Leitindex der Eurozone zählten unter anderem die Titel von Unicredit, Intesa, BNP Paribas und BBVA mit Gewinnen zwischen zwei und vier Prozent zu den Favoriten. Bester Wert im EuroStoxx 50 waren Vivendi , die sich um 4,38 Prozent verteuerten. Der französische Mischkonzern spielt Kreisen zufolge die Abspaltung der Mobilfunksparte SFR durch. Damit würde sich der Konzern von seinem grössten Umsatzbringer trennen wäre einen Grossteil seiner Milliarden-Schulden los.
In London kletterten die Titel der Smiths Group, die am Morgen nach Halbjahreszahlen ans Ende des «Footsie» gefallen waren, noch ins Plus und gewannen 0,15 Prozent. In der Schweiz stiegen die Aktien von Roche um 0,87 Prozent. Der Pharmakonzern wollte sich nicht zu Spekulationen äussern, wonach er an einer Übernahme des US-Gentechnologie-Unternehmens Life Technologies interessiert sei. (awp/mc/pg)