Paris – Starke Quartalszahlen haben den wichtigsten europäischen Börsen am Mittwoch deutlich Auftrieb gegeben. Dabei wirkten einerseits starke Zahlen aus den USA, etwa von Intel nach. In Europa überraschten andererseits aber auch zahlreiche Unternehmen positiv. Der EuroStoxx 50 gewann gegen Mittag 1,91 Prozent auf 2.912,20 Punkte. Damit machte der Leitindex seine Verluste vom Wochenstart wieder wett. In London stieg der FTSE 100 um 2,08 Prozent auf 6.019,50,95 Punkte und der Cac 40 rückte in Paris um 2,08 Prozent auf 3.989,77 Punkte vor.
Zum Wochenstart habe die Ratingagentur Standard & Poor’s (S&P) mit ihrem negativen Kommentar zur Kreditwürdigkeit der USA zwar noch die Nachrichten beherrscht, es sehe aber so aus, als rücke das angesichts der Zahlen nun wieder etwas in den Hintergrund, erklärte ein Aktienstratege. Immerhin sei noch offen, ob S&P die Kreditwürdigkeit der weltgrössten Volkswirtschaft abstufe oder nicht. «Die Nachrichten vom Unternehmens- und Konjunkturlager sind gut. Es gibt nichts, wovor man sich fürchten müsste, ausser vor der Furcht selbst.»
Der weltgrösste Chiphersteller Intel hatte sich im ersten Quartal zu neuen Rekorden aufgeschwungen, woraufhin die Aktie nachbörslich um knapp 5 Prozent zulegte. Nach ebenfalls starken Quartalszahlen von IBM vom Vorabend stand der Technologiesektor daher an diesem Mittwoch im Fokus: Die Aktien der britischen ARM Holdings sowie von STMicroelectronics und Infineon gewannen zwischen knapp 4 und nahezu 6 Prozent.
Den europäischen Leitindex EuroStoxx 50 führten allerdings die Aktien von L’Oreal an, die sich nach am Vorabend veröffentlichten Umsatzzahlen um 2,76 Prozent auf 85,500 Euro verteuerten. PSA Peugeot Citroen gewannen nach einer «exzellenten» Umsatzentwicklung im Auftaktquartal 4,71 Prozent auf 28,45 Euro. BHP Billiton hatte sich über die Produktionsentwicklung im ersten Quartal geäussert. Die Aktien gewannen 2,37 Prozent auf 2.529,50 Pence hinzu. Konkurrenten wie Antofagasta und Xstrata verteuerten sich um mehr als drei Prozent und folgten damit den gestiegenen Rohstoffpreisen.
Zu den negativen Ausreissern gehörten nach Zahlen die Aktien des niederländischen Brauereikonzerns Heineken, die 1,03 Prozent auf 39,795 Euro fielen. Dabei hatte der weltweit drittgrösste Brauer beim Gewinn besser als erwartet abgeschnitten. Händler machten für die schwächere Kursentwicklung Gewinnmitnahmen verantwortlich. Allein im vergangenen Monat habe sich die Aktie deutlich besser als der entsprechende Branchenindex entwickelt. Die Titel der Konkurrenten AB Inbev und SABMiller entwickelten sich mit Blick auf den Gesamtmarkt ebenfalls unterdurchschnittlich. (awp/mc/ps)