London – An den europäischen Aktienmärkten ist es am Dienstag weiter aufwärts gegangen. Unterstützung kam vor allem von Spekulationen der Anleger über weitere geldpolitische Schritte der Notenbanken in China und Europa. Zudem lieferten die US-Börsen mit ihrem sehr freundlichen Handelsauftakt weitere positive Impulse, denn die Stimmung in der US-Industrie war im Februar besser als erwartet gewesen, dies dämpfte jüngst aufgekommene Rezessionssorgen.
Der EuroStoxx 50 beendete den Handel mit einem Plus von 1,72 Prozent bei 2’996,39 Punkten knapp unter seinem Tageshoch und verbuchte den vierten Gewinntag in Folge. Für den CAC-40-Index in Paris ging es um 1,22 Prozent auf 4406,84 Punkte hoch. Der Londoner FTSE 100 rückte zugleich um 0,92 Prozent auf 6152,88 Punkte vor.
Im europäischen Branchenvergleich gab es nur Gewinner, wobei die Autobranche mit plus 3,06 Prozent am deutlichsten zulegte. Der Transport- und Freizeitsektor hingegen verbuchte mit 0,78 Prozent das geringste Plus.
Unter den Einzelwerten rückten vor allem die britische Aktien in den Fokus: So brachen die Papiere der Grossbank Barclays um 8,11 Prozent ein. Fragwürdige Geschäfte mit Kreditnehmern und der verlustreiche Verkauf von Töchtern hatten den Konzern 2015 noch tiefer in die Verlustzone gerissen. Jetzt will sich Chef Jes Staley vom Afrika-Geschäft trennen und die Bank in zwei Sparten neu organisieren. Zudem sind deutliche Abstriche bei der Dividende geplant.
Die Papiere der Ashtead Group büssten als Schlusslicht im FTSE 100 8,82 Prozent ein. Seit Mitte Februar waren die Titel allerdings auch um 20 Prozent gestiegen. Händler verwiesen auf Sorgen über die künftige Geschäftsentwicklung der Vermietungsfirma für Maschinen, die ihre Zahlen für das dritte Geschäftsquartal vorgelegt hatte. Beim Bergbaukonzern Glencore hatten Wertberichtigungen, verlustreiche Verkäufe und Umbaukosten für rote Zahlen gesorgt. Die Aktien verloren 2,06 Prozent.
Mit einem Kursplus von 7,17 Prozent auf 2870 Britische Pence sprangen die Anteilsscheine der Londoner Börse LSE hingegen an die Index-Spitze. Zwischenzeitlich hatten die Aktien sogar ein Rekordhoch bei 2918 Pence erreicht. US-Konkurrent Intercontinental Exchange (ICE), dem unter anderem die US-Börse Nyse gehört, erwägt ein Kaufgebot, nachdem kürzlich bekannt wurde, dass die Deutsche Börse die LSE übernehmen will.
Airbus-Titel legten um 1,71 Prozent zu. Trotz einer sich abschwächenden Wirtschaft in China in den nächsten Jahren rechnet der Flugzeugbauer mit guten Geschäften. (awp/mc/upd/ps)