EU-Schluss: Gewinne vor der EZB – Hoffnung auch im Zollstreit

Boerse

Paris – Die anhaltend optimistische Grundstimmung der Anleger hat die europäischen Aktienmärkte am Mittwoch gestützt. Der EuroStoxx 50 stieg am Tag vor dem mit Spannung erwarteten Zinsentscheid der Europäischen Zentralbank (EZB) um 0,51 Prozent auf 3510,44 Punkte. Damit bewegt sich der Leitindex der Eurozone nun auf seinem höchsten Niveau seit Juli.

In Paris legte der Cac-40-Index um 0,44 Prozent auf 5618,06 Punkte zu. Der Londoner FTSE 100 gewann sogar 0,96 Prozent auf 7338,03 Punkte.

Für den am Donnerstag anstehenden Zinsentscheid der EZB gibt sich der Markt offenbar zuversichtlich, dass die Währungshüter die hoch gesteckten Erwartungen erfüllen werden. Auch versöhnlichere Töne im US-chinesischen Handelskonflikt liessen die Anleger weiter zugreifen. China legte eine Liste von US-Produkten vor, die von Strafzöllen ausgenommen werden sollen.

Unter den Einzelwerten sorgte eine sich anbahnende Grossfusion für Gesprächsstoff: So will die Börse Hongkong ihr Pendant in London übernehmen. Damit zogen die Aktien der London Stock Exchange an der «Footsie»-Spitze um fast 6 Prozent an. Zwischenzeitlich waren die Anteilsscheine sogar um 16 Prozent auf ein Rekordhoch von 7922 Pence angesprungen. Das Fusionsfieber in der Branche liess auch andere Branchenwerte steigen. Euronext kletterte etwa um 0,7 Prozent.

Die Aktien von Inditex waren im EuroStoxx mit einem Abschlag von fast 4 Prozent das abgeschlagene Schlusslicht. Der Modehändler beschleunigte zwar im zweiten Quartal seinen Wachstumskurs in einem hart umkämpften Markt. Dies jedoch beeindruckte die Anleger kaum noch, da die Papiere bereits jüngst gut gelaufen waren. Insofern wurde bei den Anteilsscheinen nun Kasse gemacht. Experte James Grzinic vom Analysehaus Jefferies sieht ausserdem in der Margenverwässerung ein anhaltendes Problem.

In Amsterdam feierte die Tochter des südafrikanischen Medienkonzerns Naspers ein fulminantes Börsendebüt. Der Eröffnungskurs für die Aktien von Prosus lag bei 76,00 Euro und damit mehr als 29 Prozent über dem Referenzpreis für die Notiz der 1,62 Milliarden Papiere in Höhe von 58,70 Euro. Am Ende kosteten die Anteilsscheine mit 74,19 Euro nicht viel weniger. In der Gesellschaft sind die Naspers-Beteiligungen an Internetunternehmen gebündelt, darunter der chinesische Tencent-Konzern oder Delivery Hero. (awp/mc/pg)

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