EU-Verlauf: Gewinne – Fed- und EZB-Aussagen heben Stimmung

Paris – Die Hoffnung auf eine anhaltend lockere Zinspolitik der Notenbanken hat den europäischen Aktienmärkten am Freitag Gewinne beschert. Der EuroStoxx 50 stieg um 0,46 Prozent auf 3.009,28 Punkte. In Paris kletterte der Leitindex Cac 40 um 0,43 Prozent auf 4.054,02 Punkte. Der Londoner FTSE 100 gewann 0,53 Prozent auf 6.014,82 Punkte.

Für Bewegung dürfte im Tagesverlauf noch der mit Spannung erwartete US-Arbeitsmarktbericht sorgen.

Börsianer verwiesen auf Aussagen von Ben Bernanke, dem Chef der US-Notenbank. Demnach mache sich die Fed offenbar keine Sorgen um die Inflation. «Händler interpretieren dies als ‹bullish'», sagte ein Börsianer. Es gehe der Fed in absehbarer Zeit wohl eher darum, weiter das Wachstum anzukurbeln als die Geldpolitik zu straffen. Dies wiederum passe auch zu Aussagen des EZB-Präsidenten Jean-Claude Trichet vom Vorabend.

Unter den Branchen entwickelte sich der Bausektor am besten, der Stoxx600-Branchenindex legte um 1,65 Prozent zu. Unter den Einzelwerten ging es etwa für Saint-Gobain um 2,69 Prozent auf 42,690 Euro nach oben, CRH gewannen 2,53 Prozent auf 16,630 Euro.

Zu den besten EuroStoxx-Werten zählten ausserdem die Titel des italienischen Energiekonzerns Enel. Dieser hatte am Vorabend vorläufige Zahlen vorgelegt. Die Papiere machten 2,40 Prozent auf 4,275 Euro gut. Börsianer lobten vor allem den Rückgang der Nettoverschuldung. In London stiegen Easyjet um 1,48 Prozent auf 384,909 Pence. Der Billigflieger hatte im Januar 19 Prozent mehr Fluggäste an Bord als noch im Vorjahreszeitraum.

Dagegen rutschten die Anteilsscheine von LVMH nach Zahlen mit minus 1,84 Prozent auf 114,750 Euro an das Ende des europäischen Leitindex. Börsianer sagten, die Resultate des Luxusgüterherstellers lägen lediglich im Rahmen der Erwartungen. Im Geschäft mit Wein und Spirituosen seien die Umsätze sogar leicht unter seinen Prognosen geblieben, betonte Analyst Pierre Lamelin von Cheuvreux.

Unter den europaweit grössten Verlierern waren in Oslo die Aktien des Düngemittelkonzerns Yara. Sie büssten nach einer Gewinnwarnung 3,06 Prozent auf 325,80 norwegische Kronen ein. Ein gemischtes Bild ergaben Börsianern zufolge die Zahlen des Nutzfahrzeugherstellers Volvo. Der Gewinn war im vierten Quartal hinter den Erwartungen zurückgeblieben, dafür hatte der Konzern seinen Ausblick angehoben. Den Papieren brachte das ein Plus von 1,31 Prozent auf 108,400 schwedische Kronen. (awp/mc/ps)

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