London – Nach erfolgreichen Auktionen in Frankreich und Spanien haben sich Europas Aktienmärkte am Donnerstag klar in der Gewinnzone halten können. «Die Emissionen sind reibungslos verlaufen, was angesichts der immer noch angespannten Lage an den Finanzmärkten ein gutes Zeichen ist», sagte Helaba-Expertin Viola Stork. Der EuroStoxx 50 legte gegen Mittag um 0,69 Prozent auf 2.407,04 Punkte zu.
Der Pariser Cac 40 stieg um 0,85 Prozent auf 3.292,60 Punkte. Londons FTSE 100 gewann 0,24 Prozent auf 5.715,87 Punkte. Am Nachmittag könnten zahlreiche Unternehmens- und Konjunkturdaten aus den USA die Indizes weiter bewegen.
Finanzwerte waren nach den Auktionen entsprechend gefragt. Der Branchenindex Stoxx Europe 600 Banks legte als stärkster der Branchenübersicht um 3,25 Prozent zu. Unter den zehn besten Werten im EuroStoxx 50 waren fast ausnahmslos Banken zu finden. Societe Generale gewannen mit mehr als 7 Prozent am meisten dazu.
Im Fokus stand zudem der Einzelhandelssektor. Carrefour sackten um 2,49 Prozent ab. Europas grösster Handelskonzern bekam auch im vierten Quartal die Konsumzurückhaltung vor allem in Europa zu spüren. Der Umsatz sank im Schlussquartal etwas stärker als von Analysten erwartet. Die Erlöse auf dem Heimatmarkt Frankreich waren wie auch der Umsatz in Italien und Spanien rückläufig, während der Umsatz in Lateinamerika im vierten Quartal zulegte. Kostensenkungen stehen laut Konzernchef Lars Olofsson weiter im Fokus. Der niederländische Einzelhandelskonzern Ahold schloss das vergangene Jahr mit einer positiven Note ab. Das Management zeigte sich mit dem Verlauf des Schlussquartals zufrieden und hob besonders die gestiegenen Marktanteile in den Vereinigten Staaten und den Niederlanden hervor. Die Aktie verlor jedoch rund 1 Prozent.
In Paris schossen Aktien von Alstom um fast 11 Prozent auf 27,41 Euro an die Spitze im CAC-40-Index. Der französische Energie- und Transporttechnikkonzern geht dank des Wachstums in den Schwellenländern im derzeit laufenden vierten Geschäftsquartal von einer deutlichen Auftragserholung aus. «Wir verzeichnen in den Emerging Markets weiterhin eine lebhafte Nachfrage», sagte Vorstandschef Patrick Kron. Die Prognosen von Alstom dürften die enttäuschende Umsatzentwicklung im dritten Geschäftsquartal teilweise wettmachen, kommentierte Analyst Gael de Bray von der Societe Generale. AstraZeneca verloren in London 1,40 Prozent. Die Aktien litten unter der sich verzögernden US-Zulassung für ein Diabetesmittel. (awp/mc/ps)