London – Die europäischen Börsen haben am Donnerstag wieder Fahrt aufgenommen und mit deutlichen Gewinnen geschlossen.Von Händlern hiess es, schwache heimische Konjunkturdaten könnten den Druck auf die Europäische Zentralbank (EZB) erhöhen, mehr für eine Stimulierung der Wirtschaft zu tun. Ein ganz anderes Bild zeigten derweil die USA, wo die jüngsten Daten durch die Bank positiv überraschten.
Der EuroStoxx 50 drehte nach einem schwachen Start schnell ins Plus und baute seine Gewinne aus. Zum Handelsende notierte der Eurozonen-Leitindex 1,33 Prozent höher bei 3124,56 Punkten. Damit machte er den kleinen Rücksetzer vom Mittwoch mehr als wett und knüpfte an den vorangegangenen Aufwärtstrend an. Der Cac-40-Index in Paris gewann 1,23 Prozent auf 4292,93 Punkte. Dagegen legte der Londoner FTSE 100 lediglich um 0,33 Prozent auf 6777,66 Punkte zu – hier belasteten die Kursabschläge bei den schwer gewichteten Rohstofftiteln.
Beim europäischen Branchenvergleich hatten die Aktien der Bauunternehmen und Baustoffehersteller die Nase vorn: Im Stoxx Europe 600 legte der Sektorindex um 1,59 Prozent zu. Am Ende der Übersicht notierte dagegen der Index für die Rohstoffunternehmen, der um 0,49 Prozent nachgab.
Erneut legten einige Nachzügler der Berichtssaison ihre Quartalsergebnisse vor. Die Aktien von Ahold verloren 0,87 Prozent, nachdem der niederländische Einzelhandelskonzern erneut den harten Wettbewerb und einen starken Euro zu spüren bekommen hatte. Der Lkw-Bauer Volvo hatte im Juli einen überraschend deutlichen Absatzrückgang hinnehmen müssen, was die Anteilsscheine um 0,64 Prozent sinken liess.
Die Papiere von AstraZeneca und Sanofi legten nach der Ankündigung einer Kooperation um 2,95 beziehungsweise 1,65 Prozent zu. Das US-Unternehmen Illumina geht mit führenden Pharmaherstellern eine strategische Partnerschaft ein, zu denen auch die bedien europäischen Wettbewerber zählen. Dabei geht es um klinische Studien zu zielgerichteten Krebstherapien. (awp/mc/upd/ps)