EU-Verlauf: Gewinne – Spekulation über Banken-Hilfe

EU-Verlauf: Gewinne – Spekulation über Banken-Hilfe

Paris – Der EuroStoxx 50 hat am Mittwoch zum ersten Mal seit vier Tagen wieder Gewinne verzeichnet. Händler machten für die Entwicklung Spekulationen über Hilfsmassnahmen für Banken vor dem Hintergrund der anhaltenden Schuldenkrise verantwortlich. Zu dem in den Medien wieder ins Spiel gebrachten «Bankenrettungsplan» gebe es aber keine Details, schränkte ein Börsianer ein.

Die deutliche Herabstufung der Kreditwürdigkeit Italiens durch die US-Ratingagentur Moody’s am Vorabend und enttäuschende Konjunkturdaten aus der Eurozone belasteten den Markt hingegen nicht spürbar.

Der EuroStoxx 50 legte am Mittag um 1,75 Prozent auf 2.127,75 Punkte zu. In Paris gewann der CAC 40 2,10 Prozent auf 2.910,38 Zähler. Der Londoner FTSE 100 kletterte um 1,45 Prozent auf 5.015,91 Einheiten nach oben.

Am besten entwickelten sich angesichts wieder steigender Preise – zum Beispiel für Kupfer – die Rohstoffwerte. Die als defensiv eingestuften Vertreter der Gesundheitsbranche lagen hingegen nur hauchdünn im Plus. Im Eurostoxx 50 belegten Banken und Versicherer die vordersten Plätze. In Brüssel legten Dexia Banque um 4,17 Prozent auf 1,050 Euro zu. Über die Zukunft der schwer angeschlagenen belgisch-französischen Bank soll es noch in dieser Woche Klarheit geben. Die belgische Regierung hatte am späten Dienstagabend angekündigt, dass das Institut eine sogenannte «Bad Bank» bekommen solle. In einer solchen Abwicklungsanstalt könnten die Altlasten des Geldhauses ausgelagert werden.

In Paris legten EADS um 2,87 Prozent auf 20,40 Euro zu. Ein Manager des Flugzeugbauers hatte sich in einem Radiointerview optimistisch zum laufenden Jahr geäussert. In London gewannen Tesco am Mittag nach einem wechselvollen Verlauf zuletzt 0,22 auf 380,950 Britische Pence. Zuvor waren die Papiere zeitweise als einer der wenigen Verlierer im FTSE 100 mit einem Abschlag von mehr als ein Prozent bis auf den letzten Indexplatz abgerutscht. Der Einzelhandelskonzern hatte trotz eines schwierigen Umfelds auf dem Heimatmarkt im ersten Halbjahr des Geschäftsjahres Umsatz und Gewinn gesteigert. Der Handelsgewinn war aber geringer ausgefallen als von Analysten erwartet worden war.

In Zürich waren die als defensiv betrachteten Pharmatitel Novartis mit minus 0,20 Prozent und Roche mit minus 0,89 Prozent die einzigen Verlierer im Swiss-Market-Index (SMI) . Zwar hatte die Deutsche Bank die Kursziel für beide Papiere angehoben, dies geschah allerdings hauptsächlich aufgrund von Währungseffekten. (awp/mc/pg)

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