Paris – Beflügelt von Hoffnungen auf eine weiterhin lockere Geldpolitik haben die europäischen Aktienmärkte ihren Erholungskurs am Dienstag verlangsamt fortgesetzt. «Nun ist die Hoffnung der Aktienkäufer der vergangenen Tage gross, dass der Konjunkturpessimismus der vergangenen Wochen überzogen gewesen sein könnte, gleichzeitig schielen sie auf weitere geldpolitische Impulse durch die internationalen Zentralbanken», kommentierte Analyst Andreas Paciorek von CMC Markets.
Der anfangs schwächere EuroStoxx-50-Index legte nach einer freundlichen Eröffnung des Dow Jones am Nachmittag merklich zu und schloss mit einem Plus von 0,93 Prozent bei 3220,09 Punkten. Damit summiert sich der Gewinn des Eurozone-Leitindex in den vergangenen drei Handelstagen auf rund 5 Prozent. Der Pariser CAC-40-Index stieg am Dienstag um 0,95 Prozent auf 4660,64 Punkte. Der FTSE-100-Index in London gewann 0,43 Prozent auf 6326,16 Punkte.
Ölwerte führten Europas Börsen nach oben. Der Sektorindex Stoxx 600 Oil & Gas stand mit einem Plus von 2,90 Prozent ganz oben im Branchentableau. Die Papiere des Rohstoffkonzerns Glencore verloren nach der kräftigen Aufwärtsreaktion der Vortage 1,20 Prozent. Seit Jahresbeginn ist Glencore mit einem Minus von 60 Prozent der schlechteste Wert im FTSE-100-Index.
Die Aktien von Syngenta waren mit einem Minus von 1,02 Prozent Schlusslicht im schweizerischen SMI-Index. Händler verwiesen auf schlechte Nachrichten für Chemieunternehmen aus den USA. Dupont hatte am Vorabend vor einer enttäuschenden Ergebnisentwicklung gewarnt, auch wegen der schwachen Währungen in den Schwellenländern.
Die Aktien von Vivendi gewannen 1,62 Prozent. Händler begründeten den Kursanstieg vor allem mit einer Kaufempfehlung für die Titel des französischen Medienkonzerns durch Morgan Stanley. Zudem hatte Vivendi wie erwartet seinen Anteil an Telecom Italia auf fast ein Fünftel ausgebaut. (awp/mc/upd/cs)